Live in der METAstadt

Patti Smith: Die Punk-Ikone kommt wieder nach Wien

Die „Godmother Of Punk“ kommt (möglicherweise ein letztes Mal) live nach Wien.

(Bild: Barracuda Music)

Patti Smith gehört zu den größten lebenden Legenden der Populärmusik- und allgemeinen Kulturszene. Samt Band und mit Heather Nova und Ina Regen im Vorprogramm kommt sie dieser Tage auf das Open-Air-Gelände der Wiener METAstadt. Ein spezielles, und vielleicht auch finales Vergnügen.

Seit den späten 90er-Jahren haben Auftritte von Patti Smith in Österreich eine solche Regelmäßigkeit bekommen, dass man fast schon versucht ist, die große Freude auf ein Wiedersehen in normale Bahnen zu lenken. Besonders oft und gerne konzertierte sie in den ehrwürdigen Gemäuern des Wiener Burgtheaters oder an ihrem persönlichen Lieblingsort, der Wiener Arena. Aber auch das prunkvolle Konzerthaus empfing die amerikanische Punk-Ikone mit Freuden - Bundeslandauftritte von den Grazer Kasematten über die Burg Clam bis hin zum Salzburger Domplatz vollenden den Live-Reigen der mittlerweile 77-jährigen Vollblutkünstlerin, die – gutem Wein gleich – mit zunehmendem Alter würdevoll reift und ihre Live-Konzerte zu noch größeren Ereignissen erwachsen lässt.

Rebellin und Kunstmutter
Das letzte Stelldichein datiert aus dem Sommer 2022, wo sie gleich zweimal den rustikalen Charme der Arena verstärkte und sich durch ein buntes Oeuvre ihrer einzigartigen Karriere sang und sprach. Nun kommt sie also in die „große Version“ der Arena, die Wiener METAstadt. Vielleicht zum letzten Mal, die Biologie ist schließlich gnadenlos. Patti Smith zu erleben, ist jedes Mal aufs Neue ein Naturereignis. Auf der Bühne befindet sich nicht nur eine Musikerin, sondern auch eine Lyrikerin, Fotografin, Malerin und Muse. Zeit ihres Lebens und ihrer Karriere ist sie eine einzigartige Mischung aus gesellschaftsverneinender Rebellin und liebevoll umsorgender Kunstmutter. Die „Godmother Of Punk“ hat nicht nur New York, sondern auch Paris in ihrem postmodernen Kunstverständnis geprägt.

Mit ihrem Lebensmenschen Robert Mapplethorpe revolutionierte sie die Kulturwelt in ihren Grundfesten, die Wichtigkeit ihrer Person steht jener von Bob Dylan um nichts nach. Der Kreis zu Dylan schloss sich 2016, als der den Literaturnobelpreis bekam und auf seine persönliche Anwesenheit in Schweden verzichtete, lieber Smith als singende Botschafterin vorschickte. Sie intonierte „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, hatte dabei einen leichten Texthänger und überspielte diesen unerwarteten Fauxpas mit charmant-entwaffnender Authentizität. Über all die Jahre mäandert Patti Smith zwischen fragiler Poesie und dissonanter Stromgitarre. Zwischen Innovation und Emanzipation. Eine Heldin über alle Grenzen hinweg, die ohne Agenda passgenau stets das Richtige machte, was nicht gleichbedeutend mit dem Einfachen, Logischen ist.

Live in der Wiener METAstadt
Jetzt kommt das Patti Smith Quartet am 25. Juli also noch einmal leibhaftig zu uns – in die Wiener METAstadt. Mit im Gepäck hat sie die Amerikanerin Heather Nova und das heimische Aushängeschild Ina Regen. Und natürlich auch das Ehrenzeichen der Republik Österreich für Wissenschaft und Kunst, das ihr Ende Oktober 2019 feierlich in Wien verliehen wurde. Unter www.oeticket.com gibt es tatsächlich noch Karten für das sommerliche Open-Air-Highlight.