Festspiel-Premiere

Neuer Jedermann mit der Kraft des Doms

Bühne
19.07.2024 15:19

Premiere für den Hugo-von-Hofmannsthal-Klassiker mit Philipp Hochmair als Jedermann und Buhlschaft Deleila Piasko. Der kanadische Regisseur Robert Carsen hat dem Spiel vom Sterben des reichen Mannes einen zeitgemäßen Look verpasst.

(Bild: kmm)

Festspielintendant Markus Hinterhäuser hat dem folkloristisch anmutenden Treiben auf dem Salzburger Domplatz vergangenes Jahr ein Ende bereitet, die Sturminger-Inszenierung samt Ensemble vor die Tür gesetzt und den Kanadier Robert Carsen mit der Regie beauftragt.

Mit Philipp Hochmair in der Hauptrolle und der Schweizerin Deleila Piasko als Buhlschaft an seiner Seite legt Carsen bei seiner Interpretation höchstes Augenmerk auf den Schauplatz: „Wir wollen die Kraft des Doms und ihn als Kulisse nutzen, anstatt ein anderes Bühnenbild vor ihm aufzubauen“, sagt Carsen, der in Salzburg zuletzt bei den diesjährigen Pfingstfestspielen 2024 Mozarts „La clemenza di Tito“ inszeniert hatte: „Es ist, als wäre der Dom selbst eine weitere Figur!“

Jedermann Philipp Hochmair mit goldener Limousine (Bild: APA/BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com)
Jedermann Philipp Hochmair mit goldener Limousine
Erster Auftritt als Buhlschaft im Bademantel: Deleila Piasko (Bild: Babirad Picture/babiradpicture_abp)
Erster Auftritt als Buhlschaft im Bademantel: Deleila Piasko
(Bild: ORF / FIRST LOOK/ORF/ Roman Zach-Kiesling)

Das Leben und Sterben des reichen Mannes findet in einem zeitgemäßen Setting statt: Jedermann trägt sportlichen Blazer, telefoniert mit dem Handy, die Buhlschaft trägt roten Bademantel und Klimt-goldenen Partnerlook bei der berühmten Tischgesellschaft. „Details wie das Kleid der Buhlschaft sind Teil des Spiels, genauso wie Jedermann-Rufer, die rufen, und Glocken, die läuten“, so Carsen, „das steht im Text. Das müssen wir haben. Der Fokus wird aber auf dem liegen, über das in unserer Gesellschaft nicht gesprochen wird: dem Tod.“ Minimalistisch wird die Inszenierung nicht: In einer Feierszene sollen 90 Mitwirkende, davon ein Kernteam von 30 Schauspielern, auf der Bühne stehen.

Der 27-jährige Niederösterreicher Dominik Dos-Reis spielt den Tod. (Bild: Babirad Picture/babiradpicture - abp)
Der 27-jährige Niederösterreicher Dominik Dos-Reis spielt den Tod.
Philipp Hochmair mit Andrea Jonasson (Bild: ORF / FIRST LOOK/ORF/ Roman Zach-Kiesling)
Philipp Hochmair mit Andrea Jonasson
Nicole Beutler ist Des Schuldknechts Weib (Bild: Schöndorfer Karl/Karl Schöndorfer TOPPRESS)
Nicole Beutler ist Des Schuldknechts Weib
Regine Zimmermann (li.) als Glaube (statt Julia Windischbauer), Teufel Christoph Luser und Dörte Lyssewski als Armer Nachbar und Gute Werke (anstelle von Kathleen Morgeneyer (Bild: ORF / FIRST LOOK/ORF/ Roman Zach-Kiesling)
Regine Zimmermann (li.) als Glaube (statt Julia Windischbauer), Teufel Christoph Luser und Dörte Lyssewski als Armer Nachbar und Gute Werke (anstelle von Kathleen Morgeneyer

Für Philipp Hochmair, der bereits 2018 für den Erkrankten „Jedermann“ Tobias Moretti eingesprang, geht nun ein Traum in Erfüllung „Es ist eine unendliche Freude, dass ich jetzt nach meinen eigenen Interpretationen zu dieser Art von Theater zurückkomme, in diesen klassischen Bereich.“

Auch der Rest des Ensembles ist stark besetzt: Grande Dame Andrea Jonasson gibt Jedermanns Mutter, Christoph Luser einen durchtrainierten Teufel mit Sixpack, Burg-Star Dörte Lyssewski  (statt Kathleen Morgeneyer) Einen armen Nachbarn und Die Guten Werke, Nicole Beutler Des Schuldknechts Weib – und der 27-jährige Niederösterreicher Dominik Dos-Reis spielt den Tod.

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