30 Jahre Einzelhaft

Papagei „Burli“ wurde aus Mini-Käfig befreit

Oberösterreich
20.07.2024 08:00

Der von seinen Besitzern sehr geliebte, aber nicht artgerecht gehaltene Papagei „Burli“ wurde von den Behörden nun abgenommen. Die Rotstirnamazone hatte nämlich drei Jahrzehnte in einem viel zu kleinen Gehege in Oberösterreich verbracht. Jetzt ist der Vogel – vielleicht nur vorübergehend – in Wien. Eine große Überraschung kam bei „Burlis“ Untersuchung zutage!

Nach dem „Krone“-Bericht über den Rotstirnamazonen-Papagei „Burli“ handelten die Behörden nun rasch. Noch am Donnerstag wurde der etwa 40 Jahre alte Vogel seinen Besitzern in St. Pantaleon abgenommen und von der Tierrettung in die Auffangstation der ARGE Papageienschutz nach Wien gebracht. Dort ist „Burli“ vorerst in einer Quarantäne-Station untergebracht, wo er sich sichtlich wohlfühlt.

30 Jahre lang war „Burli“ in einem viel zu kleinen Käfig eingesperrt. (Bild: ARGE Papageienschutz)
30 Jahre lang war „Burli“ in einem viel zu kleinen Käfig eingesperrt.

„Sehr lieb und handzahm“
„Die Amazone hat die Übersiedlung gut überstanden, wirkt weder apathisch noch gestresst“, freut sich ARGE-Präsidentin Nadja Ziegler. Der Papagei sei gegen 21 Uhr im neuen Quartier angekommen, zeige Appetit und erkunde neugierig seine Voliere. „Er ist sehr lieb und handzahm.“ „Burli“ sei auch mitteilungsbedürftig und laut. „Bisher ist alles unproblematisch“, so Ziegler.

„Burli“ fühlt sich in seinem neuen Quartier sichtlich wohl. (Bild: ARGE Papageienschutz)
„Burli“ fühlt sich in seinem neuen Quartier sichtlich wohl.

Eine genaue Begutachtung durch den Amtstierarzt steht noch bevor. „Burlis“ Flugunfähigkeit sei jedenfalls irreversibel. „In der Vergangenheit – aus welchen Gründen auch immer – hat man ihm die Handschwingen samt Knochen amputiert.“ Dadurch konnte er nicht fortfliegen. „Er ist deshalb auch sehr schmal, hat keine Brustmuskulatur“, erklärt Ziegler.

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„Burli“ hat den Transport und die Trennung von den Besitzern gut überstanden. Er erkundet die Voliere und zeigt Appetit.

Nadja Ziegler, Präsidentin der ARGE Papageienschutz in Wien

Überraschung bei „Burlis“ Geschlechter-Kontrolle
Ziel sei es nun, den Vogel an Artgenossen zu gewöhnen. „In einer Nachbarvoliere auf der Quarantäne-Station ist auch ein Blaustirnamazonen-Papagei untergebracht. Sie können einander hören und sehen.“ 
Eine Überraschung gab es auch: „Er“ ist nämlich kein Männchen, sondern ein Weibchen!

Noch nicht zu spät für Rückkehr
Ob „Burli“ den Rest seines Lebens nun in Wien verbringen wird, ist unklar. Das ältere Ehepaar, dem er abgenommen wurde, hat binnen einer Frist noch die Möglichkeit, eine artgerechte Voliere und einen Partnervogel zu erwerben. Ziegler: „Entscheidend ist, dass er artgerecht gehalten wird.“

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