Kritik an Umfahrung

„Opfern fruchtbaren Boden nicht für diese Straße!“

Niederösterreich
20.07.2024 17:30

Während die Kritik an der Errichtung der Umfahrung von Wiener Neustadt noch immer nicht abreißt, laufen die Enteignungsverfahren gegen die Grundstückeigner. Doch die Betroffenen – die meisten davon sind Landwirte – wollen ihren fruchtbaren Boden nicht zubetonieren lassen.

Wissenschaftler, Ärzte und Unternehmer sind dagegen – und die Anrainer sowieso. Dennoch halten Stadt und Land am Bau der Umfahrung Wiener Neustadt fest. Wie berichtet, soll für das umstrittene Straßenprojekt massenhaft fruchtbares Ackerland geopfert werden. Dass die Grundstückseigner, meist sind es Landwirte, ihre Felder nicht freiwillige aufgeben, liegt auf der Hand. Im Landesverwaltungsgericht in St. Pölten fand nun die Berufungsverhandlung im Enteignungsverfahren der Betroffener statt.

Asphalt statt Ackerland: Mit Transparenten machten betroffene Grundstückseigner gegen die Bodenversiegelung zuletzt in und um die zweitgrößte Stadt des Landes aufmerksam. (Bild: zVg)
Asphalt statt Ackerland: Mit Transparenten machten betroffene Grundstückseigner gegen die Bodenversiegelung zuletzt in und um die zweitgrößte Stadt des Landes aufmerksam.

Rechtsbeistand Dr. Proksch weist auf die Säumigkeit Österreichs beim Klimaschutz, die Umsetzung der aktuellen UVP Richtlinie und die nicht ordnungsgemäße Prüfung des öffentlichen Interesses am Bau der Straße hin. Das öffentliche Interesse an einer intakten Umwelt und an Ernährungssicherheit sei bisher nicht berücksichtigt worden. „Das Gericht wird nun eine schriftliche Entscheidung fassen, ob die Enteignungsbescheide bestätigt oder aufgehoben werden. Sollte es nötig sein, gibt es danach die Möglichkeit, den Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof anzurufen. Wir kämpfen weiter und werden am Ende gewinnen”, zeigt sich der Anwalt zuversichtlich.

Und sie geben sich kampfbereit: „Die Politik redet von Ernährungssicherheit und gleichzeitig will sie fruchtbarsten Boden vernichten“, poltert etwa Biobauer Hans Gribitz. Auch Christian Fenz droht die Enteignung: „Wie sorglos hier mit wertvollem Boden umgegangen wird, ist eine Schande! Die ausufernde österreichweite Bodenversiegelung muss endlich gestoppt werden und unser Kampf wird zu einem Präzedenzfall werden!” Die Landesregierung schelten die Projektgegner „zukunftsvergessene Betonierer“. 

Porträt von Niederösterreich-Krone
Niederösterreich-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt