Die Wasserführung soll nach Umleitung über Stollen für Natur und Wirtschaft passen. Der UVP-Prozess soll Anfang 2025 starten.
Rund 200 Millionen Euro wird das Megaprojekt der Kelag im Mölltal kosten. Über einen Stollen soll der Wasserschwall der Kraftwerke Gößnitz und Außerfragant umgeleitet werden und Strom für 30.000 Haushalte liefern. Mitauslöser ist eine EU-Richtlinie.
Doch mit dem Projekt stößt die Kelag auf Gegenwehr, denn der Schwall wird für Rafting genutzt, die Fischerei fürchtet um ihre Gewässer. Daher wurden jetzt Bürgermeistern betroffener Gemeinden und Vertretern von Fischerei und Tourismus die Kelag-Pläne präsentiert.
Dynamische Abflussmodelle für den Sommer
Nach Abschluss des Projekts sollen „dynamische Abflussmodelle“ im Sommer die Freizeitnutzung garantieren. „Im Winter herrschen gute ökologische Verhältnisse für den Fischbestand, wenn der gesamte Schwall ganzjährig ausgeleitet wird“, verspricht der Energieversorger. Doch ab wann soll es so weit sein?
„Wir wollen Anfang 2025 die Anträge für die UVP einreichen, bis dahin gibt es weitere Info-Termine“, erklärt Projektleiter Peter Macher im Gespräch mit der „Krone“. „Das Verfahren wird dann einige Jahre dauern. Der Bau selbst wohl vier bis fünf Jahre.“ Also genug Zeit und zu viel Aufregung?
Wenn die Bevölkerung das Projekt so mitträgt, werde ich es nicht torpedieren. Informationen müssen alle publik sein. Für mich selbst ist die Möll in Gefahr.
Erwin Angerer, Bürgermeister, Mühldorf
Angerer ist skeptisch
„Wenn das Verfahren läuft, ist der Zug abgefahren. Ich werde es aber nicht torpedieren“, zeigt sich FPÖ-Chef Erwin Angerer, Bürgermeister von Mühldorf, skeptisch. „Mit der Umleitung ist die Möll nicht mehr die Möll, für mich ist das untragbar. Das Mölltal hat schon genug zu sauberer Energie beigetragen.“ Er pocht darauf, dass die Bevölkerung informiert wird.
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