Die Wildwest-Szenen im Waldviertler Städtchen Drosendorf sorgten diese Woche für Schlagzeilen. Nur zwei Tage später war es im ebenso nahe der tschechischen Grenze liegenden Schrattenberg erneut soweit: Auch dort wurde ein Bankomat gesprengt – diesmal konnten die Täter sogar mit Beute fliehen. Jetzt wurde ein Niederländer (32) in Tschechien gefasst.
Zum Glück für die in Drosendorf oberhalb der Sparkasse lebenden Familien vertrieben die Schüsse eines Anrainers die eiskalte Bankomatbande, bevor sie auch dort ihre Sprengladung zündete. Denn weniger als 60 Meter und Minuten zuvor jagten sie die nahe Raiffeisenbank in die Luft, bei der die Explosion für den Bankomaten deutlich überdimensioniert war.
Ähnliche Wildwest-Szenen – diesmal aber ohne Schüsse – spielten sich zwei Tage später im Weinviertler Schrattenberg ab – die „Krone“ berichtete. Wieder mindestens vier Täter erbeuteten dort 20.000 Euro, in Drosendorf waren sie noch leer ausgegangen.
Bandenmitglied als „Urlauber“ getarnt
Jetzt klickten für einen als harmloser Urlauber getarnten Niederländer auf einem Campingplatz in Tschechien die Handschellen. Ermittlungen der Raub- und Tatortgruppe des Landeskriminalamtes NÖ führten auf die Spur des Mannes. Der „Sprengmeister“ ist Mitglied der neuen Bankomat-Mafia. Die Verbrecherorganisation besteht aus mehr als 500 zumeist jungen Männern mit migrantischen Wurzeln. Sitz der Bande ist die niederländische Metropole Utrecht, von wo aus sie zu den frühmorgendlichen Beutezügen quer durch Europa ausrücken.
Ort für Verhaftung abgeriegelt
Nach dem Europäischen Haftbefehl, der von den Österreichern ausgestellt wurde, klickten am Donnerstag nach mehreren Stunden und der Abriegelung es Ortes Krotějov bei Strážov für den 32-jährigen Niederländer nun die Handschellen. Dort in einem Haus am Stadtrand sollen der Mann und drei weitere Verdächtige, die sich noch auf freiem Fuß befinden, laut Bericht eines tschechischen Mediums vermutlich sogar eine Probesprengung durchgeführt haben.
Die tschechischen Behörden erwarten nun den Auslieferungsantrag für den Verdächtigen. Allein in Deutschland sollen die Profi-Kriminellen im Vorjahr jeden Tag einen Geldautomaten – insgesamt 367 (!) – in die Luft gejagt haben.
Keine Rücksicht auf Menschenleben
Dass die gut organisierten Schwerverbrecher dabei keine Rücksicht auf Menschenleben nehmen, zeigt ein Fall in der niederösterreichischen 900-Seelen-Gemeinde Markgrafneusiedl. Dort wurde im Oktober 2023 mit einem gewaltigen Knall nicht nur das Foyer der örtlichen Raika zerstört, sondern auch das Tor des Nachbarn vis-à-vis zerfetzt.
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