Kulturförderung

Schellhorn will große Museen durchs Land schicken

Für kleine Kultureinrichtungen wie das Hochofen- Museum in Thomatal will Schellhorn mehr Förderungen.

(Bild: Roland Holitzky/ROLAND HOLITZKY)

Die Salzburger Festspiele sind für Neos-Kultursprecher Sepp Schellhorn nur ein Ausreißer. Kultureinrichtungen sollen von Wien aus die Regionen besuchen. Die Landbevölkerung habe sich mehr als Zentralismus und Volksmusik-Zeltfeste verdient, so Schellhorn.

Die gerade gestarteten Festspiele sind für Neos-Kultursprecher Sepp Schellhorn eine bessere Augenauswischerei. Denn übers Jahr gesehen spiele sich das Kulturleben überwiegend in Wien ab. „Letztlich gaukelt man der Bevölkerung nur etwas vor. Abseits der Festspiele ist das Angebot für Kunst- und Kulturinteressierte nämlich sehr überschaubar. Das gilt leider für weite Teile des ländlichen Raums“, findet Schellhorn.

50 Prozent des Budgets für Bundeseinrichtungen
Die großen Bundeseinrichtungen – etwa Burgtheater, Staatsoper oder die Bundesmuseen – würden mehr als 50 Prozent des gesamten Kulturbudgets des Bundes erhalten. Die Stadt Wien lege noch einmal 338 Millionen Euro an Förderungen drauf. Von solchen Summen sind die Kulturbudgets der Länder weit entfernt.

„Die Kulturnation Österreich hat sich mehr als kurzsichtigen Zentralismus und Volksmusik-Zeltfeste verdient“, sagt Schellhorn. Er fordert innovative Konzepte und eine Dezentralisierung. So soll es außerhalb Wiens reisende Ausstellungen und Aufführungstruppen geben, die regelmäßig Kleinstädte und ländliche Regionen besuchen. Dazu fordern die Neos eine Förderung für regionale Kulturinitiativen. Für interessierte Schüler aus dem ländlichen Raum soll es Stipendien geben. Auch über das Internet sollen die großen Bundesmuseen zugänglicher werden, mit virtuellen Führungen und Aufführungen im Livestream.