Soll die Gemeinde Nassereith an das Land Tirol Grundflächen für das Projekt Fernpasstunnel verkaufen? Diese Frage versuchen die Nassereither am Sonntag zwischen 8 und 13 Uhr im Wahllokal zu klären. Das Resultat der Volksbefragung ist allerdings für die Kommunalpolitiker nicht bindend.
Während die Wirtschaftskammer in einer Presseaussendung aufruft, „das Fernpass-Paket in seiner Gesamtheit zu unterstützen“, haben die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Initiative Lebensraum Gurgltal, Außerfern und Mieminger Plateau“ arbeitsreiche Wochen hinter sich.
Transit-Desaster befürchtet
Längst laufen die Vorbereitungen für die Volksbefragung in Nassereith am Sonntag (8-13 Uhr), gefordert von 537 der rund 1800 Wahlberechtigten mit ihrer Unterschrift. Mittlerweile werben auch 50 Transparente im Umkreis für ein „Nein“ zum Verkauf von Gemeindegrund für den heftig umstrittenen Fernpasstunnel mit der dazugehörigen Maut.
Befürchtet wird ein Transit-Desaster und vor allem der Fall des 7,5-Tonnen-Limits für Lkw. Unterstützt von Gurgisers Transitforum kämpfen Anrainer der B179 auf beiden Seiten des Fernpasses gegen die Pläne des Landes.
Vorwurf, Gemeinde habe nichts in der Hand
In Biberwier gab‘s vom Gemeinderat dafür unlängst mit 6:5 Stimmen (hell-)grünes Licht. Die „Gegengeschäfte“ (über 20) sind üppig. Mau hingegen in Nassereith. „Die Verhandlungen mit dem Land laufen, das Ergebnis wird nach der Volksabstimmung präsentiert“, sagt BM Herbert Kröll, „diese wird sowieso abschlägig ausfallen, weil hauptsächlich die Gegner hingehen.“
Kröll hat auch schon öffentlich verkündet, dass das Ergebnis für ihn nicht bindend sei. Anders sehen es die drei Mandatare der Liste DAHUEM und drei von vier der Liste BIN. Mittels Postwurf informierten die Oppositionellen, dass der Bürgerwille für sie verbindlich sei. BIN-Mandatar Fitsch sei mutmaßlich nicht dabei, weil seine Schwester Angestellte des Landes ist, wird gemunkelt. Vom Land lägen der Opposition keine schriftlichen Zusagen vor, das Agieren des Bürgermeisters sei intransparent und spekulativ. Man habe außer dem neuen Abfahrverbot nichts in der Hand.
Mehrheit könnte bröckeln
Es ist also klar zu sehen, dass die entscheidende Abstimmung, ob die Gemeinde Nassereith die 2000 Quadratmeter Grund an das Land verkauft, bereits eine brisante Vorgeschichte hat. Die Hauptgeschichte wird sich bei der entscheidenden Gemeinderatssitzung abspielen. Bisher war ein positiver Beschluss unzweifelhaft. Der könnte allerdings wackeln, zumindest wenn man der Gerüchteküche Glauben schenkt.
Anscheinend wackelt die Loyalität zu Kröll listenintern. Doch erst einmal sind am Sonntag die Bürger am Zug. Man ist gespannt, wie viele hingehen!
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.