Stolz winkte der "Neu-Russe" mit seinem Pass, als er in die Stadt Saransk, rund 650 Kilometer südöstlich von Moskau, weiterreiste. Der Schauspieler wolle dort mit Freunden das orthodoxe Weihnachtsfest feiern, meldete die Agentur Interfax. Zuvor posierte er im örtlichen Theater auch gleich in der Volkstracht (Bild).
"Der Präsident hat mit Herrn Depardieu über dessen weitere künstlerischen Pläne und eine Reihe weiterer Fragen gesprochen", sagte Peskow. Die Männer hätten sich am Vortag zu einem Essen in Putins Residenz in Sotschi getroffen, dem Veranstaltungsort der Olympischen Winterspiele 2014. "Beide haben auch über den Film 'Rasputin' gesprochen, der bisher nicht in Russland zu sehen war."
Ein Steuerflüchtling sei er jedenfalls nicht, beteuerte der Filmstar. Er "liebe" Russland und wolle künftig in Belye Stolby bei Moskau wohnen. Auf den "Neu-Russen" freut man sich dort. "Das ist ein echter Kerl. Man kann mit ihm reden, mit ihm trinken, und wenn's sein muss, ihm aufs Maul hauen", sagte ein Ortsbewohner der Zeitung "Le Figaro". Allerdings sehen nicht alle Russen die Ankunft des neuen Bürgers so positiv (siehe Video).
Auch Brigitte Bardot bald mit russischem Pass?
Indes schloss die französische Schauspielerin und Tierschützerin Brigitte Bardot (78) ebenfalls ein baldiges Treffen mit Russlands starkem Mann nicht aus. Putin sei "sehr human" und habe "mehr für den Tierschutz getan als alle unsere Präsidenten", sagte sie der Zeitung "Nice-Matin". Bardot droht damit, wie Depardieu, die russische Staatsbürgerschaft zu beantragen, falls zwei Zirkus-Elefanten in Lyon getötet würden. Bei den Dickhäutern besteht allerdings Verdacht auf Tuberkulose.
"Frankreich wird zum Gespött der Welt"
Der Ton in Frankreich wurde zuletzt zunehmend rauer. Die französische Oppositionspolitikerin Valerie Pecresse sagte, sie sorge sich um das internationale Ansehen des Landes. "Ich leide, weil Frankreich zum Gespött der Welt wird", sagte die Ex-Forschungsministerin der Zeitung "Journal du Dimanche". Kritik an Bardot und Depardieu kam auch vom Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit. Er nannte die beiden "ausgesprochene Dummköpfe". "Wenn sie sich zu Putin ins Bett legen wollen, dann sollen sie es tun, damit ist die Angelegenheit geregelt", sagte er dem Fernsehsender BFMTV.
Bestseller-Autor Wladimir Kaminer ("Russendisko") sieht in dem Nationalitätenwechsel von Depardieu einen Drang nach Anerkennung. Der Schauspieler sei in einem Alter, in dem er sich frage: "Bin ich noch Mann oder schon Maus?" Etwas Gutes bringe der Schritt aber möglicherweise mit sich, sagte der in Moskau geborene und in Berlin lebende Autor ironisch. "Depardieu könnte den Russen beim Weinanbau helfen. Russischer Wein schmeckt abscheulich."
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