Nur 2000 Euro fehlen

Nach Panikattacken und Kreuzbandriss am Weg zurück

Vorarlberg
21.07.2024 18:55

„Ich saß weinend am Pistenrand, hatte Panikattacken und konnte nicht mehr Skifahren“, schildert die 19-jährige Vorarlbergerin Anna-Lena Voplakal, was sie beim Versuch erlebte, nach ihrem Kreuzbandriss vor drei Jahren letzten Winter wieder auf die Piste zurückzukehren. „So wollte ich nicht mit dem Skisport aufhören.“

„Ich bin zwar Jahre lang Alpin-Rennen gefahren, aber ich habe einsehen müssen, dass das einfach nicht mehr funktioniert“, erinnert sich die Dornbirnerin. Um dennoch auf die Skier zurückkehren zu können und die Angst vor den Brettern, die ihr lange Zeit alles bedeuteten, zu überwinden, entschloss sie, es als Skilehrerin auf ihrem Hausberg Bödele zu probieren.

Anna-Lena Voplakal ist heiß auf Schnee. (Bild: Privat)
Anna-Lena Voplakal ist heiß auf Schnee.

Comeback als Skilehrerin
Mit Erfolg! „Ich habe keine Ahnung weshalb, aber plötzlich ging es wieder und die Angst war weg“, erzählte die Sportgymnasium-Absolventin. Die Freude war schnell wieder da und derart neu motiviert „juckte“ es die 19-Jährige, die mittlerweile eine Zirkus-Ausbildung begonnen hatte, auch wieder eine Wettkampfherausforderung zu suchen. 
„Das Thema Alpin war für mich allerdings erledigt“, verrät Anna-Lena. Also was tun? „Mir hat schon bei den Schul-Olympics die Disziplin Skicross getaugt und darum, wollte ich das einfach einmal ausprobieren.“

VSV-Boss Hlebayna vemittelt
Gesagt, getan! Dank der Vermittlung von VSV-Präsident Walter Hlebayna konnte sie zu einer Trainingswoche mit dem ÖSV-Nachwuchskader anreisen. Und hinterließ bereits dort einen sehr guten Eindruck. „Anna-Lena hat keine Angst! Das ist auf jeden Fall schon einmal einer eine der allerwichtigsten Voraussetzungen für diesen Sport“, weiß Ski-Austria-Coach Matteo Fleischmann. Dass die Quereinsteigerin auch im Duell mit der Konkurrenz schnell ist, bewies sie bei ihren ersten Rennen auf der Reiteralm. Da schaffte sie es gleich zweimal ins kleine Finale.

Lussnig streut Rosen
Etwas, das auch der gleichaltrigen Oberländerin Leonie Lussnig taugt, die bereits in der vor der letzten Saison den Umstieg von den Alpinen zu den Skicrossern wagte und damit Erfolg hatte. „In der kurzen Zeit, die sie mit uns trainieren konnte, hat sich Anna-Lena sehr gut entwickelt“, streut die „Rauch Racerin“ ihrer Landsfrau Rosen und hofft, dass ihre Kästle-Teamkollegin den Sprung wagt. „Es wäre sehr wichtig für unseren Sport, wenn wir mehr Mädels im Nachwuchs hätten.“

Anna-Lena Voplakal hofft, dass sie noch die notwendige Unterstützer findet, um ihrem Traum ein Stück näherzukommen. (Bild: Privat)
Anna-Lena Voplakal hofft, dass sie noch die notwendige Unterstützer findet, um ihrem Traum ein Stück näherzukommen.

Fundraising läuft
Der Wille wäre bei Voplakal auf jeden Fall da. Um ihren großen Traum – die ÖSV-C-Kader-Qualifikation – zu verwirklichen Anna-Lena, die im Sommer als Bademeisterin in Schwarzenberg arbeitet und hat sogar ein Fundraising gestartet, sucht sie Unterstützer, um sich eine Saison als Mittrainiererin im Ski-Austria-Team leisten zu können. Neun Tage vor Ende der Aktion am 30. Juni fehlen ihr nur noch 2000 Euro, um die neue Saison zu finanzieren. Bleibt zu hoffen, dass der Traum nicht daran scheitert...

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