Das weltweite Flug-Chaos infolge einer IT-Panne am Freitag hat auch zahlreiche Steirer getroffen. Darunter eine Familie, deren Heimflug von Barcelona zu einer strapaziösen Odyssee wurde. Nach mehr als 35 Stunden und so gut wie ohne Schlaf kamen die Urlauber zu Hause in der Südsteiermark an.
Nach knapp einer Woche Urlaub in Barcelona (Spanien) wollten der Südsteirer André Kohlmaier und seine Familie am Freitag den Heimflug nach Wien antreten. Es war just der Tag, an dem eine IT-Panne weltweit zu Chaos im Flugverkehr geführt hatte.
Zunächst mussten die Passagiere im stehenden Flugzeug der irischen Billig-Airline Ryanair mehr als zwei Stunden ausharren. „Die Klimaanlage hat nicht funktioniert, es hatte sicher über 40 Grad in der Kabine, die Situation war extrem angespannt, wir bekamen keine Infos und nichts zu trinken“, schildert Kohlmaier der „Krone“.
Keine Hilfe, keine Informationen
Dann hieß es für alle Passagiere wieder aussteigen – was dahintersteckte, wusste zunächst keiner. Erst am späteren Abend erfuhren die Steirer, dass der Flug gestrichen wurde. „Es hat zuerst geheißen, einen Ersatzflug gibt es erst am Dienstag.“
Die steirische Familie versuchte auf allen möglichen Wegen, sich nach einer Alternative umzusehen und bekam einen Flug nach Budapest am Samstagmorgen. „Wir mussten die Nacht am Flughafen verbringen. Unsere schlafenden Kinder – sie waren hundemüde und nervös – wurden immer wieder vom Flughafenpersonal geweckt, weil man ja offiziell nicht am Boden schlafen darf“, so Kohlmaier.
Einer musste zurückbleiben
Nach einer kräftezehrenden Nacht folgte dann vor dem Abflug nach Budapest der nächste Dämpfer: „Ein Sitz war offenbar doppelt gebucht, einer von uns musste erst wieder zurückbleiben und sich um einen neuen Flug buchen“. Kohlmaiers Schwiegersohn erklärte sich dazu bereit und trennte sich von der Gruppe.
Die restliche Familie fuhr dann nach Ankunft in der ungarischen Hauptstadt noch vier Stunden mit einem Bus nach Wien. Bis auch der Schwiegersohn nachkam, war es Samstagnacht. Nachdem die Familie am Freitag um 14 Uhr in Barcelona am Flughafen gewesen war, kamen sie – nach rund 35 Stunden – in der Nacht auf Sonntag zu Hause in der Südsteiermark an.
„Mit Verspätungen kann man ja umgehen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Wir wurden uns alleine überlassen, bekamen keinerlei Unterstützung“, so der Südsteirer, der mit seiner Familie jetzt wohl nochmal Urlaub von der Heimreise brauchen könnte.
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