Neue Geheimnisse

Öko-Expedition in die Schatzkammer der Ur-Natur

Niederösterreich
22.07.2024 11:00

Die Schöpfung atmet Ewigkeit im Wildnisgebiet Dürrenstein. Bei einer Öko-Expedition in den allerletzten Urwald Mitteleuropas enthüllt die Natur neue wundersame Geheimnisse.

„So hoch hinauf ist noch kein Vogel seiner Art geflogen,“ flüstert Christoph Leditznig, der sorgsame oberste Hüter des Wildnisgebietes in der südöstlichsten Waldeinsamkeit des weiten Landes. Sein ökologisches Staunen über ein neuerliches Naturwunder im 7000 Hektar großen UNESCO-Schutzgebiet, dessen Kern der Urwald Rothwald bildet, liegt im Gesang der Zipammer begründet. Denn ein Brutvorkommen dieses Vogels in 1730 Metern Seehöhe wurden in Niederösterreich noch nie nachgewiesen.

Und da ist noch eine umgestürzte Tanne, deren Alter wohl auch wegen der Mächtigkeit noch nicht genau bestimmt werden konnte. „Mir wurde berichtet, dass der Riese noch im Absterben 70 wundersame Arten angelockt, die im Totholz im wahrsten hat Sinne des Wortes Lebensraum gefunden haben“, staunt Landesvize Stephan Pernkopf, dem die Schatzkammer der Natur bei dieser Expedition sichtlich ein grünes Herzensanliegen ist.

Blick in den Berghimmel. (Bild: Imre Antal)
Blick in den Berghimmel.
Expedition ins Öko-Reich (Bild: Imre Antal)
Expedition ins Öko-Reich
Seltene Baumschwämme zeugen von bester Luftgüte (Bild: Imre Antal)
Seltene Baumschwämme zeugen von bester Luftgüte
Urwald-Legende Pekny (Bild: Imre Antal)
Urwald-Legende Pekny
Pernkopf mit Parkrangerin Nina Schönemann. (Bild: Imre Antal)
Pernkopf mit Parkrangerin Nina Schönemann.

Seit letzter Eiszeit unberührt
„Nicht nur diese Wildnis rückt uns Menschen aus dem Mittelpunkt des Universums und macht uns zu einem stillen Beobachter, welcher seine Begehrlichkeiten zurücknimmt und allen Abläufen in der Natur das Recht von Selbstbestimmung zuspricht“, philosophiert denn auch Expeditionsleiter Reinhard Pekny. Jenes Universum, in das wir uns in weihevoller Stille vorwagen, ist seit der letzten Eiszeit von Menschenhand unberührt geblieben und soll es auch eine Ewigkeit auf Erden bleiben. Nur sehr wenige Menschen dürfen diese stille Welt betreten. „Zu zerbrechlich und kostbar ist diese paradiesische Symbiose aus Wurzeln, Moos, Blättern und anderer rarster Flora. Und doch hat das Unberührte bei der jüngsten Feldforschung neue Geheimnisse preisgegeben“ heißt es weiter.

Highlights waren Nachweise einer singenden Heidelerche, von Haselhuhn, Birkhuhn und Alpenschneehuhn. Auch Dreizehenspechte, Zwergschnäpper und Halsbandschnäpper sowie Flussuferläufer bereichern die Vielfalt.

Klimapartnerschaft 
Umso wehmütiger gilt es den Urwald wieder sich selbst zu überlassen. Hoffnungsvolles Licht fällt durch eine Initiative von Rangerin Nina Schönemann durch die Wipfel. Denn durch ihre Klimapartnerschaft konnten 140 Hektar weitere Flächen an das Schutzgebiet angegliedert werden. „Gegen eine einmalige Zahlung von 1,20 Euro pro Quadratmeter haben Firmen und Private die Möglichkeit, Waldflächen mindestens bis zum Jahr 2100 aus der Nutzung nehmen zu lassen“, strahlt die junge Aktivistin angesichts des ewigen Rauschens der Wälder am Dürrenstein.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right