„Keine rote Linie“
Houthis kündigen weitere Angriffe auf Israel an
Die jemenitische Houthi-Miliz hat angekündigt, ihrer Angriffe auf Israel fortzusetzen. Dabei sehe man sich an keine Regeln der Kriegsführung gebunden, sagt Houthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira.
Es gebe „keine roten Linien“ bei der Reaktion der Houthis auf Israels Vorgehen. „Alle sensiblen Einrichtungen auf allen Ebenen werden ein Ziel für uns sein“, sagte er.
Zuvor hatte die mit dem Iran verbündete Miliz als Reaktion auf den israelischen Luftangriff im Jemen nach eigenen Angaben die israelische Hafenstadt Eilat mit mehreren ballistischen Raketen beschossen. Die Houthis haben „wichtige Ziele“ in Israel angegriffen, erklärte deren Militärsprecher Jahja Sari.
Tote und Verletzte nach Luftangriff
Am frühen Sonntagmorgen fing Israels Raketenabwehr nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete ab, die sich vom Jemen aus Israel genähert habe. Im Raum der südisraelischen Hafenstadt Eilat sei ein Raketenalarm ausgelöst worden, hieß es. Die Einwohner rannten in die Schutzräume, berichtete das israelische Militär in der Nacht auf Sonntag. Das Geschoss sei jedoch nicht in israelisches Gebiet eingedrungen. Berichte über Opfer gab es nicht. Die am nördlichen Roten Meer gelegene Stadt wird immer wieder von den Houthi-Rebellen im Jemen angegriffen.
Bei Israels Luftangriff im Jemen sind laut Medienberichten mit Nähe zur Houthi-Miliz mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt worden, wie die von der Miliz kontrollierte Gesundheitsbehörde dem Fernsehsender Al-Masirah zufolge mitteilte. Drei Menschen würden zudem vermisst.
Der Sender zeigte auch Bilder von Verletzten nach dem Angriff, bei dem große Teile des strategisch wichtigen Hafens am Roten Meer in Flammen aufgingen. Israels Luftwaffe hatte den Hafen von Hodeidah als Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Houthi-Miliz auf Tel Aviv angegriffen.
Israelische Medien werteten die Attacke im mehr als 1.700 Kilometer entfernten Hodeidah auch als eine Botschaft an den Erzfeind Iran. Immer wieder war über einen möglichen Angriff der israelischen Luftwaffe auf die Atomanlagen im nur wenig weiter entfernten Iran spekuliert worden.
Sorge vor Flächenbrand in der Region
Nach dem Angriff Israels auf den Jemen wächst die Sorge vor einem Flächenbrand in der Region. Der Iran und Israel sprachen gegenseitig Warnungen aus. Israels „gefährliches Abenteurertum“ könne einen regionalen Krieg auslösen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, laut der Agentur IRNA. Israels Premier Benjamin Netanyahu sprach vom Abwehrkampf gegen Irans „Terrorachse“.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich „zutiefst besorgt über die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region“. Er rief „zur äußersten Zurückhaltung“ auf.
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