Seit Wochen starrt Europas politische Elite nach Amerika, als würde unser Schicksal von Washington abhängen. Mit derartig masochistischen Spielchen können die EU-Mitgliedsländer bis zu den US-Wahlen am 5. November die Zeit totschlagen. Schlauer wäre es, sich von den Amerikanern zu emanzipieren. Der Grat zwischen Zusammenarbeit und Unterwerfung ist verdammt schmal geworden.
Wenn unsere amerikanischen Freunde laut dem alten, Henry Kissinger zugeschriebenen Spott nicht wissen, wen sie anrufen sollen, wenn sie in der EU jemanden erreichen wollen, dann ist das Amerikas Problem und nicht das Problem der Europäer. Die EU sind keine Vereinigten Staaten. Europa ist vielstimmig. Das ist Europas großer Wert.
Der Globus dreht sich auch nicht um Amerika, sondern einfach weiter. Es ist allerdings alleine Sache der Amerikaner, wen sie zu ihrem Präsidenten machen. Selbst wenn ein Rhinozeros ins Weiße Haus einzieht.
Womit wir bei Trump, dem berühmtesten Ohrwaschl der Welt, wären. Soll er doch als Donald I. Kaiser von Amerika werden. Sicher kann das Turbulenzen bringen. Aber auch Chancen für Europa. Als Hort der stabilen Langeweile könnte die EU noch ein sicherer Zufluchtsort für US-Konzerne werden – und Österreich als heiteres Alpen-Disneyland von den Dollars zu uns geflüchteter Milliardäre leben.
Um etwas Verlässlichkeit auszustrahlen, wäre es freilich klug, könnten sich Nehammer und Kogler zumindest auf eine Person für die EU-Kommission einigen.
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