Xander Schauffele hat nur zwei Monate nach seinem Premieren-Erfolg das zweite Golf-Major seiner Karriere gewonnen. Der 30-jährige US-Amerikaner triumphierte am Sonntag nach einem starken Finish bei den 152. British Open. Er setzte sich im Royal Troon GC in Schottland je zwei Schläge vor seinem Landsmann Billy Horschel und dem Engländer Justin Rose durch. Der Österreicher Sepp Straka klassierte sich nach Rang 2 im Vorjahr auf Position 22.
Schauffele spielte am Schlusstag eine 65er-Runde (sechs unter Par) und schob sich vom geteilten zweiten Zwischenrang noch am nach drei Umläufen führenden Horschel vorbei. Im Mai hatte er bei der PGA Championship in Louisville (Kentucky) seinen ersten Major-Sieg eingefahren. Für den Sieg beim ältesten noch ausgetragenen Golfturnier der Welt erhielt der Kalifornier nicht nur 3,1 Millionen US-Dollar (2,85 Millionen Euro) Preisgeld, sondern auch die traditionsreiche silberne Weinkaraffe, den „Claret Jug“.
„Ich kann es nicht erwarten, daraus zu trinken!“
„Ich kann es nicht erwarten, daraus zu trinken“, sagte Schauffele. „Seinen Namen ausgesprochen mit dem Zusatz ‘Open Champion‘ dahinter zu hören ist etwas, von dem ich sehr lange geträumt habe.“ Zwischenzeitlich hatte auch sein Flight-Partner Rose auf der Schlussrunde die Führung inne. Mit einem Schlaggewinn auf dem letzten Loch gelang Schauffele aber die Entscheidung. „Er ist ein eiskalter Konkurrent, einer der besten Spieler der Welt – da war es schwer mitzuhalten“, meinte Rose.
Auf Top-Ten fehlen Straka vier Schläge
Strakas Schlussrunde war wie sein gesamtes Turnier von Aufs und Abs geprägt. Österreichs Nummer 1 spielte mit vier Birdies und vier Bogeys (Schlaggewinnen bzw. Schlagverlusten) eine Par-Runde, schob sich damit aber von Rang 33 nach Tag 3 im Schlussklassement noch nach vorne. Am Ende wurde es 13 Schläge hinter dem Sieger sein zweitbestes Ergebnis bei den Open Championship und das viertbeste seiner Karriere bei einem Major. Auf die Top-Ten fehlten Straka genau die vier Schläge, die er über dem Platz-Standard lag.
„Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden“, resümierte Straka sein Open-Abschneiden im Interview mit dem Fachportal „golfpost.de“. „Ich habe teilweise ziemlich gut gespielt und teilweise leider auch nicht so gut.“ Im Vorjahr hatte Straka als erster Österreicher ein Major unter den Top-3 beendet. Dieser Chancen beraubte sich der in den USA lebende gebürtige Wiener diesmal bei anhaltend schwierigen Witterungsbedingungen mit Wind und Regen bereits auf der zweiten und dritten Runde.
Olympia-Turnier? „Ich freue mich darauf!“
Die Form des Weltranglisten-27. scheint zwei Wochen vor dem Olympia-Turnier im Le Golf National aber zu stimmen. „Ich freue mich darauf“, sagte Straka über seine zweiten Olympischen Spiele. Vor drei Jahren in Tokio hatte er bis zum Ende um die Medaillen mitgespielt und schließlich Rang zehn belegt. Nach einer Woche in Österreich reist die heimische Golf-Hoffnung am Sonntag nach Paris.
Tiefer Frust herrschte nach den British Open bei US-Superstar Tiger Woods und dem Weltranglisten-Zweiten Rory McIlroy aus Nordirland. Beide hatten den Cut nach zwei Tagen verpasst. Woods zog nach der schwachen Leistung sofort Konsequenzen und erklärte seine Saison für beendet. An ein Karriereende denkt der 48-Jährige, der nach einem schweren Autounfall vom Februar 2021 und zahlreichen Operationen körperlich immer noch Probleme hat, aber laut eigenen Angaben noch lange nicht.
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