Michael van Gerwen verabschiedet sich in eine Zwangspause vom Darts-Sport. Nach der schmerzhaften 15:18-Niederlage im Finale des World Matchplay gegen Luke Humphries wird sich der Niederländer in den kommenden Wochen erst einmal um seine Gesundheit statt um Trophäen, Pfeile und Preisgeld kümmern.
„Ich habe einen starken Unterbiss, und das stört mich sehr. Sie werden meinen Ober- und Unterkiefer brechen und neu einstellen“, kündigte er in einem Interview an.„Meinen Oberkiefer werden sie sechs Millimeter vorschieben und meinen Unterkiefer drei Millimeter zurück“, erklärte „Mighty Mike“ im Rahmen des World Matchplay in Blackpool gegenüber der niederländischen Zeitung AD. Sein Comeback peilt er für Ende August an.
Es sei wichtig, „das Richtige für sich selbst zu tun und langfristig zu denken“, stellte van Gerwen klar. „Es ist frustrierend, nicht mal eine Scheibe Schinken durchbeißen zu können. Irgendwann reicht es einfach.“
World-Matchplay-Titel an Humphries
Die großen Titel gingen zuletzt ohnehin meist an Weltmeister Humphries, der in den bekannten Winter Gardens auch die Phil-Taylor-Trophy und 200.000 Pfund (rund 240.000 Euro) Preisgeld einheimste. „Meinen Namen auf diese nach Phil Taylor benannte Trophäe zu bringen, macht mich überglücklich. Das im selben Jahr zu schaffen wie meinen ersten WM-Titel, ist sehr emotional für mich“, sagte Humphries.
„Das ist der Lohn“
In der Weltrangliste ist der Engländer derzeit uneinholbar an der Spitze. Neben den Erfolgen bei der WM und dem World Matchplay hält der 29-Jährige derzeit auch die Titel beim World Grand Prix, Grand Slam of Darts und Players Championship Finals. „Ich habe unglaublich hart an meinem Spiel gearbeitet. Das ist der Lohn“, sagte Humphries. Van Gerwen verliert Ranglistenplatz zwei an Ex-Weltmeister Michael Smith und belegt nun Rang drei, obwohl er Smith im Halbfinale von Blackpool besiegt hatte.
Van Gerwen zu seiner Niederlage: „Ich fühle mich ziemlich gut, aber ich habe mich unter Wert verkauft. Ich habe zu Beginn des Matches geschlampt, also musste ich von weit weg kommen, aber man weiß, dass das Match lang genug ist. Am Ende kommst du auch zurück, aber du lässt dich so unglaublich hängen. Das tut mir sehr weh, denn das war völlig unnötig. Aber ja, irgendwann kam die Unpässlichkeit des fehlenden Doppels wieder hoch und das kann ich mir selbst ankreiden.“
„In 14 Stunden werde ich unters Messer kommen“
Viel Zeit zum Trauern bleibt van Gerwen nicht. Das Finale war gegen 22:30 Uhr zu Ende, und nach einer kurzen Nachtruhe muss van Gerwen bald in die Niederlande zurückkehren. „In 14 Stunden werde ich unters Messer kommen‘‘, spielte er auf seine Kieferoperation an. Warum so bald? „Weil der Arzt dann Zeit haben wird. Das gehört zu meinem Job. Ich habe mich schon lange darauf gefreut und freue mich auch auf die zweite Hälfte der Saison. Ich denke, ich habe hier schöne Dinge gezeigt und mir selbst einen guten Dienst erwiesen. Ich kann stolz auf mich sein.“
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