Zweisatz-Niederlage

Kitz: Schwärzler verkauft sich bei ATP-Debüt teuer

Tennis
22.07.2024 17:45

Joel Schwärzler hat seinen ersten großen Auftritt im Scheinwerferlicht der Tennis-Szene hinter sich! Der erst 18-jährige Vorarlberger verlor zwar am Montag sein ATP-Tour-Debüt beim Generali Open in Kitzbühel nach 1:55 Stunden gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild mit 2:6, 6:7(6), dennoch zeigte er erneut sein Potenzial.

Gegen die Nummer 72 der Welt sah der ATP-392. im zweiten Satz eigentlich wie der stärkere Spieler aus. „Ja, der zweite Satz war sehr, sehr gut. Im ersten Satz war er um zwei Klassen besser, dann im zweiten hatte ich sehr viele Chancen, aber in den wichtigen Momenten hat er einfach besser gespielt“, lautete die abgebrühte Analyse des Youngsters, der seit einigen Jahren mit ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer einen sehr erfahrenen Trainer zur Seite hat.

„Eine gewisse Nervosität war sicher da!“
Nach nur acht Minuten stand es vor über 3000 Zuschauern schon 0:3 aus Schwärzler-Sicht. „Eine gewisse Nervosität war sicher da, aber nicht so, dass ich nicht spielen konnte“, wollte der Linkshänder dies nicht als Ausrede verwenden. Satz 1 war dennoch rasch weg.

Joel Schwärzler, Thiago Seyboth Wild (Bild: GEPA)
Joel Schwärzler, Thiago Seyboth Wild

Dafür dauerte das Auftakt-Game des zweiten Durchgangs gleich rund 20 Minuten, in denen Schwärzler fünf von insgesamt neun Breakbällen im zweiten Satz nicht nutzen konnte. Er selbst war im zweiten Satz beim Aufschlag dominant und so ging es ins Tiebreak. In diesem musste sich der junge Vorarlberger nach einem spektakulär entlang der Linie abgewehrten Matchball mit 6:8 beugen.

„Es hat auf jeden Fall sehr, sehr viel Spaß gemacht!“
Im zweiten Durchgang war auch richtig Stimmung für Schwärzler aufgekommen. „Joel, Joel“-Sprechchöre hatte er noch nicht so oft in seiner jungen Karriere gehört. „Es hat mich gepusht und hat auf jeden Fall sehr, sehr viel Spaß gemacht. Leider hat es nicht gereicht, ich wäre jetzt lieber noch auf dem Platz.“

Schwärzler, der heuer in seinem ersten Jahr auf ATP-Challenger-Niveau schon den Titel in Skopje gewonnen hat, gilt als die große Nachwuchshoffnung im heimischen Tennis. Gerade bei jenem Turnier, bei dem Dominic Thiem letztmals auf Sand spielt, ist die Erwartungshaltung der heimischen Fans sehr groß.

Joel Schwärzler (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Joel Schwärzler

„Ich kann sehr viel von Thiem lernen!“
Schwärzler absolvierte in den vergangenen Tagen mehrere Trainings mit Thiem. „Ich mag ihn als Person extrem gerne, das Trainieren mit ihm macht sehr viel Spaß. Ich kann sehr viel von ihm lernen. Es waren gute Trainings und auch sicher ein Grund, warum ich hier gerade ein gutes Niveau spielen konnte“, so der 18-Jährige.

Thiem hatte sich zuvor schon zu Schwärzler geäußert und die gegenseitige Sympathie ist offensichtlich. „Erstens einmal mag ich ihn sehr gerne. Das ist für mich persönlich sehr wichtig, wichtiger sogar, als wenn es irgendwelche großen Ergebnisse gibt. Wir haben zwei echt intensive Trainings gehabt. Die waren richtig gut“, schilderte Thiem. Er wünsche ihm nur das Beste. „Aber ich will auch nichts sagen, weil ich ihm keinen Druck auferlegen will. Er ist ganz am Anfang einer hoffentlich wunderbaren Reise.“

Joel Schwärzler (Bild: GEPA)
Joel Schwärzler

„Schade, dass ich vielleicht nicht mehr gegen ihn spielen kann!“
Thiems Reise geht in Wien zu Ende, dann wird Schwärzler noch mehr im Vordergrund stehen. Das weiß er auch selbst. „Es ist schade, weil die letzten Jahre nicht so gelaufen sind, wie er es wollte. Aber trotzdem hat er eine unglaubliche Karriere gehabt. Für mich ist es schade, dass ich vielleicht nicht mehr gegen ihn spielen kann.“

Der dank einer Wildcard in der Gamsstadt weilende Schwärzler bleibt noch im Turnier. An der Seite von Doppel-Spezialist Philipp Oswald, der in Kitzbühel seinen Abschied vom Profi-Tennis gibt, spielt er noch im Doppel an der Seite eines seiner früheren Idole. Er habe früher zu Oswald aufgeschaut, weil er an der gleichen Akademie in Vorarlberg gespielt habe, wie sein engerer Landsmann, erzählte Schwärzler später.

Wo er sich in Kitzbühel 2025 sieht, wurde er gefragt. „Hoffentlich wieder in diesem Stuhl, aber als Sieger“, sagte er lächelnd. Schwärzlers nächster Einzel-Einsatz ist nun aber vorerst Ende Juli beim ATP-Challenger in Liberec.

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