Mit einem neuen Gesetz möchte die Landesregierung den hohen Wohnungskosten den Kampf ansagen. Mit der neuen Wohnbeihilfen fallen aber andere Förderungen des Landes weg. Für das Vorhaben hält das Land insgesamt 52 Millionen Euro parat.
„Wohnen ist einfach essenziell und soll daher auch leistbar bleiben“, betont Sozial- und Wohnbaureferentin Gaby Schaunig, deren Büro an der neuen Wohnbauhilfe tüftelte. Immerhin ist jeder sechste Kärntner von der Armut betroffen und kann sich ein normales Leben kaum noch leisten. „Besonders betroffen davon sind Alleinerziehende, Pensionisten und Langzeiterkrankte“, sagt Schaunig. Und genau diesen Personen soll mit der neuen Wohnbauhilfe unter die Arme gegriffen werden.
Bis zu 500 Euro mehr im Börserl
Abhängig vom Einkommen und Haushaltsgröße können sich armutsgefährdete Kärntner auf bis zu 500 Euro mehr in der Geldtasche freuen. „Die Unterstützung beläuft sich auf 6,5 Euro pro Quadratmeter. Wenn vier oder mehr Personen in einer Wohnung oder einem Haus leben, dann können sie maximal 500 Euro erhalten“, so die Wohnbaureferentin, die mit der neuen Wohnbauhilfe keinen weiteren Anreiz auf eine weitere Erhöhung der Mieten auf dem privaten Sektor schaffen möchte.
Lebt eine junge Mutter mit ihrem Kind alleine und verfügt über ein Nettoeinkommen von 1800 Euro, dann muss sie in der Regel rund 610 Euro Miete plus Betriebskosten fürs Wohnen aufbringen.
Bei der bisherigen Wohnbeihilfe hat die Alleinerzieherin keine Unterstützung erhalten. Künftig wird sie von Landesseite mit 150 Euro pro Monat unterstützt. Damit wird das Haushaltsbudget jährlich um 1800 Euro entlastet.
Und um die neue Maßnahme finanzieren zu können, wird das Land bisherige Förderungen in einen Topf zusammenfassen. „Damit haben wir ein Budgetvolumen von rund 52 Millionen Euro.“ Unter anderem umfasst die neue Wohnbauhilfe auch den bisherigen Heizkostenzuschuss und den Kärnten Bonus.
Digitale Abwicklung als Helfer für Betroffene und Land
„Der Großteil der Anträge soll digital abgewickelt werden. Damit wird nicht nur der Bearbeitungsprozess beschleunigt, sondern wir können auch am Ende des Jahres gezielter schauen, welche Gruppen die neue Wohnbeihilfe dringend benötigt haben“, sagt VP-Klubobmann Markus Malle, der für Volkspartei das neue Vorhaben präsentierte.
Zukünftig werden auch Alleinstehende in Eigentumshäusern gefördert.
Sozial- und Wohnbaureferentin Gaby Schaunig
Doch bis es so weit ist, dürfte es noch dauern. Denn immerhin handelt es sich bei der neuen Wohnbauhilfe um einen Gesetzesentwurf, der aktuell geprüft wird und im Herbst im Landtag beschlossen werden soll. „Wir wollen aber mit Jahresbeginn 2025 damit starten“, zeigt sich Schaunig und Malle entschlossen.
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