Körperverletzung und Freiheitsentzug: Gegen den Wiener Ex-Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) gibt es neue Vorwürfe. Und diese wiegen schwer. Eine Wohnungsparty mit einem Mann und zwei Frauen ist entglitten. In der „Krone“ wehrt sich der ehemalige Spitzenpolitiker.
Es ist Donnerstagnacht gegen 22.30 Uhr, als Hilferufe in einer an sich ruhigen Wohngegend in Wien-Josefstadt aus einem Fenster gellen. Sofort rast ein Großaufgebot von Polizei und Rettung zum Tatort, ein Blaulichtgewitter erhellt die dunkle Gasse.
„Hilfe, Hilfe!“
Da auch nach mehrmaligem Rufen nicht geöffnet wird und das offensichtliche Opfer weiter „Hilfe, Hilfe!“ schreit, brechen Beamte des Stadtpolizeikommandos wegen „Gefahr im Verzug“ die Wohnungstüre auf. Innen ein verletzter Mann, der vom Notarzt versorgt wird, zwei verängstigte Frauen – und Johann „Joschi“ Gudenus (48).
Seines Zeichens ehemaliger Wiener FPÖ-Grande und Vizebürgermeister, bis er – wie sein Ex-Parteifreund Heinz-Christian-Strache – über das heimliche aufgenommene Video einer rauschenden Ibiza-Nacht stolperte. Der frühere blaue Spitzenpolitiker und nunmehrige erfolgreiche Geschäftsmann wurde wegen Verdacht der Körperverletzung und der Freiheitsentziehung angezeigt.
Ich habe die beiden Frauen und mich selbst nur vor dem Mann verteidigt. Und der hat die Chuzpe, selbst die Polizei zu rufen und sich als Opfer darzustellen.
Johann Gudenus im Gespräch mit der „Krone“
Das ist das nüchterne Protokoll dieser Einsatznacht. Als die „Krone“ Gudenus erreicht, erzählt er freilich eine ganz andere Geschichte: „Ich habe die beiden Frauen und mich selbst nur vor dem Mann verteidigt. Und der hat die Chuzpe, selbst die Polizei zu rufen und sich als Opfer darzustellen“, lautet seine Erklärung.
Gudenus hat nun zwei Anzeigen am Hals
Er sei mit den beiden Damen – eine gute alte Bekannte und deren Freundin – vom Naschmarkt noch auf ein Gläschen Wein in die besagte Wohnung mitgegangen. Dann sei plötzlich „dieser Verrückte“ aufgetaucht, der offenbar in eine der beiden Frauen verliebt sei und sie stalke und bedrohe. Quasi als „weißer Ritter“ sei er eingeschritten und habe sich gewehrt, dabei selbst Verletzungen (oben) davongetragen. Gudenus hat jedenfalls nun eben gleich zwei Anzeigen am Hals.
Jetzt ist die Justiz am Zug. Johann Gudenus selbst will indes mit seinem Anwalt gleich am Dienstag eine umfassende Gegenanzeige vorbereiten. „Meine Geschichte stimmt, das zeigen auch die blauen Flecken.“ Für den blauen Ex-Spitzenpolitiker könnte es freilich auch eine weitere Episode aus „Mei potschertes Leben“ sein ...
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