Opa beklagt Verspätung

Viereinhalb Stunden Wartezeit, weil Zug davonfuhr

Oberösterreich
23.07.2024 12:00

Auf eine entspannte Reise mit der Bahn nach Hause freute sich ein 80-Jähriger samt Ehefrau und Enkelkindern. Doch die Heimreise aus Venedig wurde zur Nervenprobe: Weil der erste Zug verspätet war, verpasste die Familie ganz knapp den Anschluss. So musste das Quartett die Nacht auf Bahnhöfen zubringen.

„Es war wirklich ärgerlich! Mit zwei Kindern die ganze Nacht unterwegs zu sein, ist schon hart“, beklagt Wolfgang Neugebauer.

Erster Zug verspätet
Was war geschehen? Der 80-jährige Wiener wollte mit seiner Frau den Enkelkindern aus Vöcklabruck (9 und 12 Jahre alt) Venedig zeigen. Nach einigen schönen Tagen in der Lagunenstadt begann die Misere am Bahnhof von Mestre bei Venedig: „Der ÖBB-Zug nach Innsbruck war eine Stunde verspätet, die konnte er bis dort nicht aufholen“, so der ehemalige Selbstständige.

Ankunft 4 Uhr statt 23.35 Uhr
So kam es, wie es kommen musste: Der Anschlusszug nach Salzburg fuhr zwei Minuten vor Ankunft der Familie ab. „Wenn dieser Zug kurz gewartet hätte, wäre uns viel Ärger erspart geblieben!“, ist Neugebauer empört. Denn: „So warteten wir am Innsbrucker Hauptbahnhof, kamen erst gegen Mitternacht in Salzburg an. Dort mussten wir dreieinhalb Stunden ausharren, bevor uns der erste Zug gegen vier Uhr Früh nach Vöcklabruck brachte“, so der resolute 80-Jährige. „Für die Kinder sind solche Wartezeiten und viereinhalb Stunden Verspätung kein Spaß!“

Geldersparnis mit Nerven bezahlt
Immerhin sei die Fahrt dank Sparschiene und Kinderfreifahrten günstig gewesen, zumal den Reisenden die Hälfte der Kosten als Entschuldigung gutgeschrieben worden sei. „Die Zugfahrt war günstiger, aber Nerven hätten wir wohl mit dem Auto gespart“, so Neugebauer.

„Zusammenwarten“ fast unmöglich
Dass aber das „Zusammenwarten“ nicht so leicht ist, erklärt ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser: „Ob ein Zug außerplanmäßig auf einen verspäteten Zubringer warten kann, ist von verschiedenen Richtlinien und Faktoren abhängig.“ Besonders wegen der Auswirkung auf die Pünktlichkeit im Gesamtfahrplan, denn: „Sichergestellt werden muss immer, dass keine Zugsfolgen gefährdet werden, um die Pünktlichkeit auf allen Verbindungen einzuhalten“, so Mosser. Denn käme ein Zug wegen des Abwartens zu spät, wären viele weitere Fahrgäste auf dem gesamten Schienennetz ebenfalls von Verzögerungen betroffen.

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