Lage ist Ernst

Flaute am Bau: Mit der Branche geht es abwärts!

Niederösterreich
23.07.2024 05:55

Niederösterreich gilt traditionell als Land der Häuslbauer. Doch derzeit stehen die Kräne meist still. Denn die heimische Bauwirtschaft kommt nicht in die Gänge. Fachleute sehen die Branche in einer Abwärtsspirale.

Corona wähnte man längst überwunden, die Teuerung schien sich bereits einzupendeln – Zeit also, um vom Krisen- in den Aufholmodus zu schalten. Allerdings: In der Bauwirtschaft scheint das nicht zu funktionieren. „Auch nach dem zweiten Quartal dieses Jahres muss man sagen: Die Baubranche befindet sich noch immer in einer Abwärtsspirale“, zieht Wolfgang Ecker, Präsident der NÖ-Wirtschaftskammer, eine bittere Halbjahresbilanz.

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Das von der Bundesregierung angekündigte Wohn- und Baupaket greift noch nicht. Das muss sich jetzt rasch ändern!

(Bild: Rita Newman)

Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ 

Ernst der Lage
Dieser Trend hat heikle Folgen, betonen Ökonomen: „Die Baubranche ist für Niederösterreichs Wirtschaft ein wichtiger Konjunkturmotor. Und dieser ist ins Stottern geraten.“ Ein Maßstab sind die Baubewilligungen. Österreichweit ist deren Zahl im Vorjahr auf 60 Prozent des langjährigen Durchschnittswerts gesunken. „In Niederösterreich sogar auf nur noch 38 Prozent“, analysiert Ecker den Ernst der Lage. Weiteres Alarmzeichen: Während im Juni die Gesamtarbeitslosigkeit in NÖ um 10,5 Prozent zulegte, stieg sie in der Baubranche um mehr als 20 Prozent.

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Wenn Schwarz/Blau schon das Geld er niederösterreichischen Häuslbauer zu einem Spottpreis verscherbeln, dann sollen sie die Erträge wenigstens in den gemeinnützigen Wohnbau anstatt in das marode Landesbudget stecken. 

Wohnbausprecher der SPÖ NÖ Christian Samwald (Bild: SPÖ NÖ)

Christian Samwald, Wohnbausprecher der SPÖ im Landtag

Hohe Wogen trotz Flaute
Die Flaute am Bau lässt in der Politik die Wogen hochgehen. Für die SPÖ üben Wohnbausprecher Christian Samwald und Parteichef Sven Hergovich Kritik am „Verscherbeln der Wohnbaudarlehen“ und fordern  „massive Investitionen in diesen Bereich“. Und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stellt, wie berichtet, der künftigen Chefetage der Finanzmarktaufsicht die Rute ins Fenster – es sei Zeit, die sogenannte KIM-Verordnung ersatzlos zu streichen. Diese sei für unverhältnismäßig hohen Hürden von Krediten verantwortlich: „Das nimmt vielen Menschen die Chance auf ein leistbares Eigenheim!“

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