ARTE-Dokuabend

Olympia: Wenn der Sport in den Hintergrund gerät

Der 100-Meter-Lauf gilt als Königsdisziplin der Olympischen Spiele. Kein Bewerb steckt bei Olympia so voller Legenden und Dramen.

(Bild: Elephant Adventures)

Zwei Dokumentationen auf ARTE zeigen heute Abend, wie viele Leiden und Schmerzen hinter dem bloßen olympischen Gedanken stecken. Im Schein der Medaillen ist eben nicht alles Gold, was glänzt.

Ab Freitag, 26. Freitag, wird die französische Hauptstadt Paris zum globalen Mekka des Sports. Bei den dort startenden Olympischen Sommerspielen kämpfen Athleten aus aller Herren Länder um Siege, Edelmetall, persönliche Bestleistungen oder genießen schlichtweg die bloße Teilnahme im gleißenden Rampenlicht.

Qual und Pein
Doch das viel zitierte Motto „Dabeisein ist alles“ ist in unserer Leistungsgesellschaft oft nichts anderes als eine leere Phrasenhülse. Der Kultursender ARTE legt bei seinem Themenabend „Olympia 2024: Medaillenregen, Medaillensegen?“ das Hauptaugenmerk auf die dunkleren Seiten des Spitzensports. Zwei Dokumentationen beleuchten mit penibler Recherche und spannenden Interviews, dass hinter all den Erfolgen oft viel Qual und Pein steckt.

Die investigativ angehauchte Reportage „Kinder im Spitzensport – Siegen um jeden Preis“ (20.15 Uhr) beleuchtet Burschen und Mädchen, die bereits im Alter von zehn Jahren unter enormen Leistungsdruck stehen, von ihren Eltern und Trainern drangsaliert werden und dafür mit physischen wie auch psychischen Schäden bezahlen.

Kindern wird im Spitzensport oft Übles angetan – eine ARTE-Dokumentation richtet die Scheinwerfer auf derartige Verwerfungen.

(Bild: France/Cinétévé)

Fehlende Empathie
Junge Athleten aus unterschiedlichen Sportbereichen kommen mit Doping in Berührung, trainieren in einem erstickenden Klima der Angst und erleben leibhaftig Züchtigungen. Die Folge: Viele der Kinder erkranken an Magersucht oder Burnout und verlieren durch den Drill die Fähigkeit zur Empathie. In der abendfüllenden Dokumentation wird den Ursachen und Methoden nachgegangen und die Profiteure dieser entmenschlichten Vorgangsweise werden beleuchtet.

Direkt im Anschluss (21.45 Uhr) schlägt die Doku „Die schnellsten Beine der Welt“ einen großen Bogen zurück zu den Anfängen der Olympia-Geschichte und nimmt die olympische Königsdisziplin, den legendären 100-Meter-Lauf, genauer ins Visier.

Der Film zentriert die großen Superstars und unbesungenen Helden der Leichtathletik und rekapituliert die Geschichte des beliebten Wettbewerbs. Vor allem aber stellt er die Frage: Geht es in der Zukunft noch schneller, oder sind wir am Plafond angelangt? Olympia verschiebt die Grenzen ...