Trotz Rat von Zverev

Keine Reue bei Thiem: „Wäre ein Risiko gewesen“

Dass sich Dominic Thiem trotz eines Rats von Alexander Zverev gegen eine Handgelenks-OP entschieden hat, bereut der Österreicher nicht. „In der Situation damals wäre eine OP ein Risiko gewesen“, so Thiem.

Kitzbühel, die US Open und Wien spielt Dominic Thiem noch. Falls sich nicht noch kurzfristig eine Olympia-Chance eröffnet und Andy Murray für Paris absagt. Die Hauptursache, dass der am 3. September 31-jährige Thiem seine Karriere beendet, ist, dass der Ex-US-Open-Sieger nach seiner Handgelenksverletzung am 22. Juni 2021 nicht mehr zur alten Form gefunden hat. Auch, weil er nach überstandener Verletzung sein rechtes Handgelenk nie wieder so massiv einsetzen konnte wie davor.

Dominic Thiem (Bild: GEPA pictures)
Dominic Thiem

Der ehemalige Weltranglisten-Dritte, der zusätzlich zum US-Open-Titel noch drei weitere Major-Finali erreicht hat, bereut es trotz allem nicht, dass er damals eine Operation am Handgelenk vermieden hat. Alexander Zverev, sein langjähriger deutscher Tour-Freund, der ihm im US-Open-Endspiel 2020 in fünf Sätzen unterlegen war, hatte Thiem bei einem Kommentar zu dessen Rücktritt noch im vergangenen Mai immer noch dazu geraten.

Zverevs Bruder Mischa hatte vor zehn Jahren exakt die gleiche Verletzung. „Der einzige Unterschied zwischen meinem Bruder und Dominic ist, dass sich mein Bruder operieren ließ“, hatte Zverev damals in Rom gemeint. Danach sei dessen Handgelenk „sogar stärker als zuvor“ gewesen. „Ich würde ihm vielleicht gerne sagen, dass er es noch einmal versuchen und die Operation machen soll.“

„Wir haben uns lange den Kopf darüber zerbrochen“
Thiem hat sich die Entscheidung, ob OP oder nicht, gar nicht leicht gemacht. „Ich glaube, dass ich alles gemacht habe dafür. Die Frage ist im Raum gestanden. Wir haben uns sehr lange den Kopf darüber zerbrochen. Natürlich gleich direkt nach der Verletzung. Wir haben gesagt, ich probiere es konservativ, was auch gut geklappt hat.“

Anfang 2022 seien die Schmerzen in der Hand (wieder) gekommen. „Ich habe damals mit Dr. Frederik Verstreken lange darüber geredet“, berichtete Thiem von einem Gespräch mit dem belgischen Spezialisten. Er habe großes Vertrauen in Verstreken. „In der Situation damals wäre eine OP ein Risiko gewesen. Die Chance, dass etwas schlimmer wird, war zu hoch“, erklärte Thiem. Zudem gebe es genügend Spieler, bei denen eine Operation auch nicht mehr funktioniert habe.

Feingefühl fehlt
Fakt ist aber auch, dass die Verletzung auf Mallorca der Anfang vom Ende einer großen Karriere war. Zuletzt in Gstaad hatte Thiem erzählt, dass ihm sein Handgelenk keine Schmerzen mehr bereite. „Aber es fehlt an Gefühl, an Feingefühl. Für die Spitze ganz oben, wo alles passen muss, dafür reicht es nicht.“ Ob eine Operation daran etwas geändert hätte, darüber dürfen Thiem-Fans wohl noch lange rätseln.

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(Bild: KMM)



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