Die Stärke des österreichischen Aufgebots für die Olympischen Sommerspiele in Paris findet auch international Anerkennung. Wie stets tippten die Experten der US-Sportbibel „Sports Illustrated“ auch heuer alle 329 Bewerbe durch. Dabei prophezeien sie gleich sechs rot-weiß-rote Medaillen, zwei davon aus Gold – nämlich für Kletterer Jakob Schubert und die Alexandri-Schwestern im Synchronschwimmen.
Überraschend sind diese letzten beiden Prognosen freilich nicht, vor allem im Falle des Tirolers. Schubert gilt spätestens seit dem WM-Gold im Vorjahr in der Kombination als absoluter Topfavorit, erzählte kürzlich auch der „Krone“: „Momentan ist nicht nur eine Medaille mein Ziel, sondern die Goldene.“ Die Favoritenrolle nimmt der 33-Jährige an: „Wenn man es als Favorit, schafft, eine Medaille zu holen, finde ich es noch beeindruckender und erfüllender, eben, weil es um einiges schwieriger ist.“
Im Vorstieg ist Schubert nicht nur Rekordweltmeister, sondern aktuell wahrscheinlich noch ein Stückchen über alle Rivalen zu stellen, in der zweiten Teildisziplin Bouldern hat sich der 33-Jährige mit akribischer Vorbereitung noch verbessert. Der Bronzemedaillengewinner von Tokio (damals war auch das ungeliebte Speed noch Teil der olympischen Kombination) weiß aber auch, dass die Medaille alles andere als ein Selbstläufer ist. „Ich könnte acht Leute aufzählen, die in Paris Gold gewinnen können, davon drei bis fünf, die sehr gute Chancen haben.“
Österreich gegen China
Auch das Synchronschwimm-Duett Anna-Maria und Eirini Alexandri zählt zu den klaren Medaillenkandidaten und Gold ist alles andere als unmöglich. Schließlich holten sie dies bei der WM 2023 in der Teildisziplin „Freies Duett“, waren im „Technischen Duett“ Fünfte. Bei Olympia werden diese beiden Disziplinen zu einem Wettkampf zusammengelegt. „Wir und das Duo aus China sind die Favoritinnen“, sieht es auch Anna-Maria ähnlich und meint damit Wang Liuyi und Wang Qianyi, die bei der diesjährigen WM, die die Alexandris ausließen, beide Disziplinen gewannen. „Sports Illustrated“ tippt Wang/Wang denn auch auf Silber.
Druck machen sich die Alexandris so wenig wie möglich. „In erster Linie schauen wir auf uns, müssen wir ganz sauber schwimmen. Unsere Performance muss so gut sein, dass wir eine olympische Medaille verdienen.“ Das wäre die Krönung der Karriere, für die die in Griechenland geborenen Schwestern sechs Tage die Woche bis zu acht Stunden trainierten.
Silber im Schießen
Die erste Medaille im Schießen nach 20 Jahren für Österreich prophezeit Amerikas Sportbibel im Dreistellungskampf. Denn dort zählt Alexander Schmirl nach Gold bei der WM im Vorjahr zu den heißen Eisen und wird daher von „Sports Illustrated“ prognostisch als Silber-Gewinner geführt.
Dazu kommen darf Österreich noch dreimal über Bronze jubeln: durch Speerwerferin Victoria Hudson sowie gleich zweimal im Judo, wo Michaela Polleres ihrem Silber von Tokio eine zweite Medaille folgen lässt, und Wachid Borchashvili das Märchen seines Bruders Shamil von vor drei Jahren wiederholt. Wie schön wäre es, wenn die Tipps von „Sports Illustrated“ diesmal voll ins Schwarze treffen!
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