Engpass bei Versorgung

Jeder vierte Österreicher hat psychische Probleme

Politik
23.07.2024 13:57

Ein Viertel der Menschen in Österreich hat psychische Probleme, nur ein Teil davon wird versorgt. „Das ist inakzeptabel“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag. Es bräuchte etwa doppelt so viele Psychotherapieplätze, die von den Krankenkassen finanziert werden.

Psychologische Behandlung solle es häufiger auf Krankenschein geben. Wer diese brauche, solle die E-Card und nicht die Kreditkarte zücken müssen, sagte Rauch. Als Vorzeigeprojekt stellte er am Dienstag in Wien „Gesund aus der Krise“ vor, das sich an Kinder und Jugendliche richtet. Damit wurden bisher mehr als 22.000 Menschen bis 21 Jahre „rasch und wohnortnah“ betreut, entweder von Psychologinnen oder Psychotherapeuten. Fünfzehn Einheiten sind dabei kostenlos.

„Gesund aus der Krise“ läuft seit April 2022 und wird vom Gesundheitsministerium mit insgesamt 50,2 Millionen Euro gefördert. Bei 95 Prozent der Kinder und Jugendlichen hat sich die psychische Gesundheit seither gebessert. „Das ist fulminant viel“, sagte Rauch. Ihm nach sollte es in der nächsten Legislaturperiode in den Regelbetrieb aufgenommen werden. Derzeit ist das Projekt zeitlich begrenzt und muss von Jahr zu Jahr verlängert werden.

Bedarf bei Schwerkranken
Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) wies zudem darauf hin, dass es mehr Schulpsychologinnen und Schulpsychologen bräuchte. Aktuell gebe es 252 für insgesamt 1,16 Millionen Kinder und Jugendliche in Österreich.

Darüber hinaus sei eine gute Versorgung auch für alle Erwachsenen nötig, speziell für jene mit lebensbedrohlichen und chronischen Erkrankungen. „Der Bedarf an psychischer Unterstützung von Menschen, die mit einer Krebs-Diagnose leben müssen, ist groß – und wird aufgrund steigender Diagnosen noch wachsen. Circa ein Drittel der Krebsbetroffenen wünscht sich psychoonkologische Unterstützung“, heißt es in einer Aussendung zu „Gesund aus der Krise.“

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