Die GKB-Bahnstrecken in die Weststeiermark werden unter Strom gesetzt. Es ist ein Megaprojekt, das (inklusive aller Um- und Ausbauten) mehr als 500 Millionen Euro kostet! Anfang August ist die Elektrifizierung des ersten Abschnitts fertig, der große Knackpunkt in Graz folgt aber erst.
Im Schatten der Koralmbahn-Errichtung wird in Richtung Weststeiermark ein zweites riesiges Bahnprojekt umgesetzt. Die bestehenden GKB-Strecken nach Köflach (S7) und Eibiswald-Wies (S6 und S61) werden elektrifiziert. Die Züge werden also künftig mit Strom und nicht mit Diesel betrieben. Etwa 3500 Oberleitungsmasten müssen dafür aufgestellt werden.
Nun ist der erste Abschnitt fertig. Es ist ein kurzer, aber bedeutsamer – vom Grazer Hauptbahnhof bis zum Graz-Köflacherbahnhof. Ab 5. August stehen die Anlagen unter Hochspannung. Die seit Kurzem zuständige ÖBB (sie haben ja die GKB-Infrastruktur übernommen) warnt mittels Postwurf Anrainer, etwa auf Waggons zu klettern: Es herrscht Lebensgefahr.
Schon Ende August folgt dann ein weitaus längerer Abschnitt: Jener zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibswald steht dann unter Strom. Die Bauarbeiten im Bereich Lieboch bis Wettmannstätten starten laut ÖBB heuer im Sommer.
Dann bleiben noch zwei Abschnitte übrig: vom Graz-Köflacherbahnhof bis Lieboch bzw. von Lieboch bis Köflach. „Hier werden aktuell die eisenbahnrechtlichen Einreichungen vorbereitet. Aus heutiger Sicht starten die Arbeiten Ende 2025“, so die ÖBB.
Ausbau in Graz sorgt für Widerstand
In Graz ist die Sache heikel, denn hier sind Anrainer im Westen der Stadt mit den Plänen nicht einverstanden, eine Bürgerinitiative hat sich gebildet. Vor allem ein geplanter zweigleisiger Ausbau im Bezirk Wetzelsdorf, zwischen Wetzelsdorfer Straße und Grottenhofstraße, sorgt für Widerstand. Eine Info-Veranstaltung im Vorjahr hat die Gemüter nicht beruhigt, ganz im Gegenteil. Nun soll ein neuer Termin folgen, er steht aber noch nicht fest.
Die Hauptarbeiten für den zweigleisigen Ausbau starten aus heutiger Sicht 2027, so die ÖBB. Einzelne Vorarbeiten sind bereits für 2026 geplant.
Das Gesamtprojekt kostet laut ÖBB 542 Millionen Euro. Es beinhaltet neben der gesamten Elektrifizierung (160 Millionen Euro) zusätzlich den Umbau von Bahnhöfen, die Attraktivierung von Haltestellen, den teilweise zweigleisigen Ausbau, diverse Stellwerke und die Auflassung oder Sicherung von Eisenbahnkreuzungen.
Neue Züge werden bestellt
Dazu kommt das neue Zugmaterial, das die GKB durch die Elektrifizierung benötigt. Der Beschaffungsprozess ist gestartet, aber noch nicht abgeschlossen, sagt GKB-Sprecher Ernst Suppan. Ende 2025 sollen jedenfalls bereits die ersten mit Strom betriebenen Züge unterwegs sein.
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