Jetzt beginnt in Wald und Flur die Brunftzeit – da haben Bock und Geiß nur Augen füreinander. Das kann für Autofahrer fatal enden. Was bei Wildunfällen unbedingt zu beachten ist.
Das Haupt gesenkt, den Kopf woanders. So beschreiben erfahrene Jäger das Verhalten des Rehwildes während der kommenden Wochen. Ende Juli beginnt nämlich die Brunftzeit. Und da macht die Liebe die ansonsten so wachsamen Waldbewohner buchstäblich blind – außer füreinander. Ausgelebt werden die hormonellen Wallungen bei wilden Jagden, wenn Böcke die Geißen quer über die Felder treiben.
15.000 Rehe sterben auf Straßen in NÖ
„Bei diesem ziellosen Verhalten wechselt das Wild auch vermehrt in hohem Tempo über Straßen“, betont Landesjägermeister Josef Pröll und appelliert an Autofahrer, darauf mit erhöhter Vorsicht zu reagieren. Ohnehin gelten Rehe als das durch den Straßenverkehr am stärksten gefährdete Jagdwild im Land. Die heimischen Waidmänner untermauern das mit konkreten Zahlen: Jährlich fallen mindestens 30.000 Wildtiere in Niederösterreich motorisierten Fahrzeugen zum Opfer. Rund die Hälfte davon sind Rehe.
Rehe nehmen während der Brunft ihre Umwelt kaum wahr. Autofahrer sollten daher das Tempo drosseln und Straßenränder im Blick behalten.
Josef Pröll, Landesjägermeister in Niederösterreich
Bild: Werner Streifelder/NÖ Jagdverband
Wildwarngeräte installiert
Dabei tun die Jäger ohnehin das Ihrige, um Rehen und Autofahrern ein sicheres Miteinander zu ermöglichen. In 485 Revieren wurden entlang von 1800 Kilometern Landstraße bereits 125.000 optische und 6350 optisch-akustische Wildwarngeräte installiert.
Wildunfälle immer der Polizei melden
Was aber ist im Fall des Falles zu tun? Droht ein Zusammenstoß mit einem Reh, sollte der Autofahrer stark bremsen und das Lenkrad festhalten. „Ausweichmanöver sind ein zu hohes Risiko für die Autoinsassen und andere Verkehrsteilnehmer“, raten Experten. Ist das Unglück bereits geschehen, heißt es: Unfallstelle sichern und Polizei verständigen!
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