Verkehrsministerin Eleonore Gewessler (Grüne) will Flüge von Graz in die Bundeshauptstadt Wien spätestens mit 2030 einstellen. Die FPÖ kritisiert das und spricht von „grünem Klima-Fanatismus“.
Noch am Sonntag freute sich der Grazer Flughafenchef Wolgang Grimus im „Krone“-Interview über ein Passagierplus von 21 Prozent im ersten Halbjahr. Doch nun gibt’s schlechte Post für den steirischen Airport: Verkehrsministerin Leonore Gewessler erneuert nämlich ihre Absage für die Verbindung nach Wien, die im Moment von der AUA bedient wird. Spätestens im Jahr 2030, also nach Inbetriebnahme des Semmering-Tunnels, soll dieser Flug Geschichte sein.
Gewessler: Zwei Argumente für Ende der Verbindung
Dies geht aus einer Anfragebeantwortung der grünen Ministerin an die Freiheitlichen, die der „Krone“ vorliegt, hervor. Darin argumentiert die gebürtige Steirerin ihre Position vor allem mit zwei Argumenten: Zum einen zeigt die Luftfahrtstrategie 2040+, dass für den Thalerhof die Verbindungen nach München und Frankfurt die wichtigsten Umsteigeflughäfen seien, Schwechat kommt erst auf Position drei. Außerdem wurde seitens des Umweltbundesamtes geschätzt, dass die Verbindung Graz-Wien allein zwischen 2015 und 2019 CO2-Emissionen in der Höhe von 4800 bis 5600 Tonnen verursacht hat.
Dass eine von der Wirtschaftskammer in Auftrag gegebene Studie zur Erkenntnis kommt, die Einstellung der Inlandsflüge würde gar keine positiven Effekte auf den Kampf gegen den Klimawandel haben, lässt Gewessler kalt: „Die Aussage, dass sich durch die Einstellung von Zubringerflügen keine Einsparungen von CO2 ergeben, kann auf Basis dieser Studienergebnisse nicht belegt werden.“
FPÖ: „Ideologiegetriebenes Vorgehen“
Die FPÖ ortet bei der Ministerin ob dieser Aussagen „ideologiegetriebenes Vorgehen“: „Der gesamte Wirtschaftsstandort Graz würde unter dem Wegfall der Verbindung leiden“, schüttelt Landtagsabgeordneter Stefan Hermann den Kopf. „Es bleibt zu hoffen, dass dies die letzte Amtszeit einer grünen Umweltministerin ist. Dieser grüne Klima-Fanatismus führt zu einer massiven Arbeitsplatzvernichtung.“
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