Saftige Park-Strafen
Stopp der Abzocke bei Parkverstößen
In den letzten Monaten häufen sich bei der AK Tirol Anfragen zu Zahlungsaufforderungen bei Parkverstößen. Geldforderungen zwischen 60 und 80 Euro sind keine Seltenheit, oft wegen Lappalien, seit Firmen wie Zupfdi, Parkdepot, Avantpark und andere die Aufsicht über Privat- oder gewerbliche Parkplätze übernehmen.
Zahlungsaufforderungen von 80 Euro (!) wurden bei der AK Tirol vorgelegt: für 16 Minuten Parkdauer bei einer Selbstbedienungstankstelle, obwohl der Betroffene in dieser Zeit sein Auto betankt und damit eine Dienstleistung in Anspruch genommen hat.
„Dieses System hat nichts mehr mit Besitzschutz zu tun, wenn es sogar zahlende Konsument:innen nochmals zur Kasse bittet!“
AK Präsident Erwin Zangerl
Bild: AK Tirol/Angelo Lair
Im Auftrag der Gemeinde
Doch jetzt werden diese Unternehmen auch von Gemeinden beauftragt! Nutzer eines Schwimmbadparkplatzes in Wattens werden mit Forderungen der Firma Avantpark in Höhe von 65 Euro konfrontiert, wenn ein Verstoß gegen die Einstellbedingungen elektronisch erfasst wurde. Eigentümer des Parkplatzes ist die Gemeinde, die das Parkflächenmanagement ausgelagert hat.
40 Prozent der Kosten entfallen auf die Halterabfrage, 60 Prozent auf Bearbeitungsgebühren und erhöhtes Nutzungsentgelt, 20 Prozent sind USt.
Aber: Wie viel verdient das Unternehmen daran? Und bekommt die Gemeinde als Eigentümer auch einen Teil?
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Geschäftsmodell entwickelt. Leider gibt es nur eine sehr eingeschränkte rechtliche Handhabe gegen diese Vorgangsweise.
Die AK Tirol fordert
- Transparenz darüber, wie diese Firmen ihre Gewinne erzielen und ob gerade bei Städten und Gemeinden ein Teil der Einnahmen zurückfließt.
- Regulierung und Überwachung solcher Geschäftsmodelle, um sicherzustellen, dass sie im besten Interesse der Gemeinden und ihrer Bewohner handeln.