Projekt der TU Wien

Österreichische Lösung soll KI-Fehler verhindern

Digital
24.07.2024 09:42

Künftig werden wohl viele Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz (KI) getroffen. Speziell in sensiblen Bereichen erwartet man dafür Garantien, dass deren Auswahl sinnvoll ist und schwere Fehler ausgeschlossen sind. Eine mögliche Lösung kommt aus Österreich.

Ein Forscherteam der Technischen Universität (TU) Wien und des Austrian Institute of Technology (AIT) präsentierte auf einer Konferenz in Kanada eine Methode, mit der man verifizieren kann, ob bestimmte neuronale Netzwerke fair und sicher sind.

Anagha Athavala vom Institut für Logic und Computation der TU Wien analysiert neuronale Netzwerke, die bestimmte Eingabedaten bestimmten Kategorien zuordnen. Die Eingabe könnte zum Beispiel eine Verkehrssituation sein, anhand derer ein neuronales Netzwerk entscheidet, ob ein selbstfahrendes Auto lenken, bremsen oder beschleunigen soll. Der Input könnten auch Datensätze über Bankkunden sein, auf deren Basis die KI entscheidet, ob eine Person einen Kredit bekommt.

Robustheit und Fairness
Von einem solchen neuronalen Netz werden den Forscherangaben zufolge zwei wichtige Eigenschaften verlangt: „Robustheit und Fairness“, so Athavala. Ist es robust, dann sollten zwei Situationen, die sich nur in kleinen Details unterscheiden, auch zum selben Ergebnis führen. Als „fair“ gilt ein neuronales Netz, wenn es dasselbe Ergebnis bei zwei Situationen liefert, die sich nur in einem, für die Entscheidung belanglosen Wert unterscheiden.

Als Beispiel nennt die Computerwissenschafterin ein neuronales Netz zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit und zwei Personen mit sehr ähnlichen finanziellen Daten, aber unterschiedlichem Geschlecht oder Ethnie: „Das sind Parameter, die auf die Kreditvergabe keinen Einfluss haben sollten. Das System sollte also in beiden Fällen dasselbe Ergebnis liefern.“ Das ist nicht selbstverständlich, wie in der Vergangenheit wiederholt Systeme gezeigt haben, die mit vorurteilsbehafteten Daten trainiert wurden.

Techniken zur Verifizierung von Robustheit und Fairness hätten sich bisher meist auf die lokale Definition der beiden Eigenschaften konzentriert. Dabei werde für einen bestimmten Input überprüft, ob kleine Unterschiede zu abweichenden Ergebnissen führen. Ziel sei aber die Definition globaler Eigenschaften, um zu „garantieren, dass ein neuronales Netz immer diese Eigenschaften aufweist, ganz unabhängig von der Eingabe“, so Athavala.

Den Forscherinnen und Forschern ist es gelungen, ein solches System zu entwickeln. Vorgestellt haben sie es diese Woche auf der 36th International Conference on Computer Aided Verification in Montreal (Kanada). „Unser Verifizierungs-Tool prüft das neuronale Netz nicht nur auf bestimmte Eigenschaften, sondern es gibt auch Auskunft über den Grad des Vertrauens.“ Eine solche auf Vertrauen basierende Sicherheitseigenschaft sei eine wichtige Änderung in der Art und Weise, wie globale Eigenschaften von neuronalen Netzen definiert werden. Die Methode ermögliche es, ein neuronales Netz rigoros zu testen und gewisse Eigenschaften mit mathematischer Zuverlässigkeit zu garantieren.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right