Am Freitag, 26. Juli, startet auf RTL+ die neue Staffel der Reality-Show „Are You The One? Reality-Stars In Love“. Auf der Suche nach „Mr. Right“ ist auch Österreichs schillernder TV-Liebling Tara Tabitha. Der „Krone“ stand die 31-jährige Influencerin aus Hollabrunn vorab Rede und Antwort.
„Krone“: Tara, Sie suchen in der neuen RTL-Reality-Show „Are You The One?“ Ihr „Perfect Match“ und nicht den „Perfect Bumspartner“. Müssen Sie das so klar definieren, weil Sie von außen immer falsch interpretiert werden?
Tara Tabitha: Die Leute glauben noch immer, ich bin wie damals, als ich 17 und noch offener in der Welt unterwegs war. Mittlerweile bin ich eine 31-jährige Frau, die andere Prioritäten und Wünsche im Leben hat. Bis vor der Show hatte ich zweieinhalb Jahre lang keinen Sex und ich will, dass die Leute das endlich einmal wissen und akzeptieren. Ich kann mit viel Sex, aber ich kann auch ohne Sex.
Der berühmt-berüchtigte „Boom Boom Raum“ in der Show wird von Ihnen also nicht betreten?
Vielleicht bleibe ich meinen Prinzipien treu, vielleicht lerne ich aber auch jemanden kennen und nütze den Raum doch aus? Er war auf jeden Fall in Betrieb – ich sage aber nicht, ob von mir oder von jemand anderem.
Sie können auf eine respektable Reality-TV-Karriere bauen - was ist an „Are You The One?“ anders als an allen anderen Sendungen?
Meine Situation ist besonders. Ich bin sehr lange Single und date privat seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Es ist sehr aufregend, weil ich schon gar nicht mehr weiß, wie man flirtet. Beim Gedanken, mich vielleicht doch zu verlieben und in einer Beziehung zu enden – da kriege ich ein bisschen Panik.
Mussten Sie für die Sendung Ihre Flirtfähigkeiten wieder auffrischen?
Das musste ich definitiv, aber ich hoffe, ich habe es geschafft. Das müssen am Ende die Zuseher beurteilen, ob es mir gelingt.
Wie hat sich Ihr Zugang zu Männern in den letzten Jahren entwickelt?
(lacht) Na ja. Ich hatte zwei nicht so schöne Beziehungen, was man in der Öffentlichkeit auch mitbekommen hat. Danach schwor ich den Männern ab, aber das kann nicht ewig so weitergehen. Ich bin eigentlich ein Beziehungsmensch, habe aber sehr hohe Ansprüche an einen Mann.
Welche Ansprüche wären das?
Gar nicht so viele. Emotionale Intelligenz, Selbstreflexion und Empathie. Der Mann sollte Rücksicht nehmen können, kein Narziss und nicht zu toxisch sein. Er soll ein Wir- und kein Ich-Mensch sein und er soll viel in die Beziehung investieren. Ich bin selbst eine gebende Person und möchte das auch zurückbekommen.
In „Are You The One?“ gibt es zehn männliche und weibliche Reality-Stars, die alle nach der wahren Liebe gesucht haben und dabei scheiterten. Ist dieses Event voller Geschwister im Geiste?
Manche meinten, sie wären seit ein paar Wochen Single. Eine Person war acht Jahre lang Single. Manche sind dafür bekannt, dass sie in Beziehungen fremdgingen, andere nicht. Wie im wahren Leben gibt es hier alle verschiedenen Varianten. Was uns alle einst ist das Single-Dasein.
Wissen Sie nach einigen gescheiterten Beziehungen eher Dinge, die Sie von einem Mann nicht wollen, als jene, die Sie wollen?
Toxische Anzeichen erkenne ich sehr früh und da bin ich dann auch strikt, schnell einen Schlussstrich zu ziehen. Man denkt sich lange, dass es vielleicht eh nicht so schlimm ist und der Mann besser wird, aber meistens passiert das nicht. Die Anzeichen, die man am Anfang sieht, werden meist nur noch schlimmer. Manchmal kann man einen „Fuckboy“ daten, der sich für einen ändert, aber ich will so einen „Fuckboy“ gar nicht ändern. Ich will einen Mann, der von selbst reif und erwachsen ist. Den ich nicht erziehen muss.
Lässt sich so ein Mann vor der Kamera finden oder sollte man da nicht eher woanders suchen?
Es passen zwei verschiedene Arte von Männern zu mir: Entweder welche, die auch im Reality-TV sind, weil sie dann meinen Job verstehen und wir vieles teilen können. Oder ein Gentleman und Geschäftsmann, der mit dieser Welt gar nichts am Hut hat und dann nur ich in der Öffentlichkeit stehe. Das sind die zwei Typen von Männern, die zu mir passen würden. Es gibt aber immer gute und schlechte Typen – wie überall. In der Öffentlichkeit kann ich auch alleine stehen – das ging die letzten Jahre auch gut.
Wie haben Sie sich selbst über die Jahre verändert? Haben Sie Erkenntnisse daraus gewonnen, warum Ihre Beziehungen manchmal nicht funktioniert haben?
Ich habe mich definitiv verändert. Ich war früher viel lockerer und offener unterwegs und habe nicht so viel überlegt. Heute bin ich strenger geworden, beobachte alles genauer und habe höhere Ansprüche. Ich bin nicht mehr so locker-flockig unterwegs, aber ich bin auch 31 und das ist okay so.
In „Are You The One?“ herrscht viel Konkurrenz und es kann sein, dass mehrere Männer ein Auge auf Sie werfen oder umgekehrt. Wie gehen Sie mit solchen Situationen um?
Ich finde den Mitbewerb nicht schlimm, sondern finde es eher interessant, wie der Mann darauf reagiert. Es gibt im Leben immer Versuchungen und gerade bei Menschen in der Öffentlichkeit ist die Chance groß, dass man sich auf Partys öfter sieht oder sich Instagram-Nachrichten schickt. Ich finde es gut, weil es gleich ein Test ist, ob der Mann Interesse an mir, Treue und Loyalität hat. Die Versuchung ist nicht das Schlimme. Sein Verhalten zeigt mir, ob er ein Mann für mich ist oder ob ihn die anderen Damen behalten dürfen. (lacht)
Worauf darf sich denn „Mr. Right“ bei Ihnen freuen, wenn es klickt?
Ich bin eine sehr aufmerksame Person, die ihren Partner immer an erste Stelle stellt. Ich mache sehr viel für meinen Partner und bin ein absoluter Wir-Mensch. Sein Glück ist das Wichtigste für mich.
Für so eine Sendung braucht man unheimlich viel Energie. Wie sehr schlaucht Sie eine Reality-Show?
Nach jeder Show brauche ich gefühlt ein bis zwei Wochen Ruhe. Es ist psychisch sehr anstrengend, aber ich bin lange im Game und gut darin, die Dinge nicht zu nahe an mich heranzulassen. Ich bin ein superstarker Mensch, aber meine einzige Schwäche sind Gefühle und in einer Dating-Show geht es genau darum. Für mich war es also sehr anspruchsvoll, aber das ist auch schön, weil ich das im Privatleben sehr lange nicht hatte. Ich hatte einen leeren Tank, den man gut auffüllen konnte. Nach zweieinhalb Jahren ohne Beziehungsdrama kann man schon wieder ein bisschen Gas geben.
Haben Sie nach 14 Jahren voller Reality-Shows eine gewisse Art von Routine dafür entwickelt?
Es entwickelt sich, aber „Are You The One?“ war viel persönlicher für mich als andere Shows, weil ich mich emotional öffnen musste.
Die Sendung wurde auf Ko Samui in Thailand gedreht. Wie erging es Ihnen dabei?
Am Anfang geht es um 200.000 Euro, aber die Summe kann sich durch verschiedene Ereignisse vergrößern oder verringern. Am Ende gewinnen oder verlieren alle zusammen. Wenn man gewinnt, muss man alles aufteilen. Falls wir gewinnen, würde ich das Geld auch alleine nehmen. (lacht)
Ist das zu gewinnende Preisgeld die Hauptmotivation, an einer solchen Show teilzunehmen, oder geht es Ihnen eher um die Herausforderung und das Ausprobieren von etwas Neuem?
Ich bin definitiv nicht die billigste Teilnehmerin und möchte schon das bekommen, was ich wert bin. Ich weiß auch, was ich biete und bin ein alteingesessener Hase. Geld ist aber nicht alles. Es macht auch viel Spaß und in der Dating-Show matche ich mich, weil ich wirklich jemanden kennenlernen will. Die Bekanntheit fördert dann auch weitere Projekte.
Was hat Ihnen bei dieser Show am meisten gefallen und was weniger?
Am meisten gefallen haben mir meine Outfits. Ich konnte mich jeden Tag schminken und schön herrichten und ich hoffe, den Leuten gefällt das. Am Wenigsten gefiel mir die Hitze. Es hatte teilweise über 40 Grad und ich konnte meine Haare nicht machen – keine Locken, keine glatten Haare, nichts. Wir Frauen haben alle schwer gelitten, also bitte ignoriert die Haare einfach. Hauptsache, sie sind immer frisch gewaschen. Manchmal sogar mehrmals am Tag.
Hatten Sie von Ihren Reality-Shows ein ganz besonderes Highlight und vielleicht eine Show, die Sie im Nachhinein bereuen?
Ich habe schon so viele Verschiedene gemacht und finde alle auf ihre Art und Weise geil. Bei „Skate Fever“ lernte ich richtig Rollschuhfahren, mit Tricks und Choreografien. Einfach mal jeden Tag sechs Stunden trainieren, was ich im normalen Leben nicht mache. Im „Dschungelcamp“ ging ich an meine Grenzen und probierte viele Dinge aus, die ich sonst nicht machen würde. „Forsthaus Rampensau“ war auch toll, weil wir Challenges machen mussten. Bereut habe ich bislang nur Shows, wo ich im Nachhinein sehr schlecht geschnitten wurde. Ich will jetzt keinen Namen nennen, aber die Show war unter den Genannten dabei.
Können Sie sich heute bei Ihrer ersten Show „Saturday Night Fever“ noch selbst sehen oder denken Sie sich manchmal, dass Sie jung waren und einiges gerne anders gemacht hätten?
Das ist sehr hypothetisch. Die Leute wollen immer hören, dass ich Dinge bereue. Natürlich würde ich einiges nicht mehr so machen, weil ich jetzt 31 und langweilig geworden bin. Viele Situationen sind nicht durch mich alleine entstanden, sondern durch andere. Ich sitze nicht zu Hause und denke darüber nach. Wäre der eine Typ nicht so besoffen gewesen und hätte ich nicht so lange mit ihm geredet, dann hätte er mich vielleicht nicht angespieben. Aber es war, wie es war.
Was meinen Sie damit, dass du langweilig geworden bist?
Mein Privatleben ist schon sehr unspektakulär – zumindest bis „Are You The One?“
Sind Sie mittlerweile mehr in Ihrer Wahlheimat London als in Wien?
Ich habe in London eine Wohnung, aber bin viel öfter in Wien – was sich beruflich so ergibt. London ist nicht die Stadt meiner Träume, aber in Europa ist sie als Nebenwohnsitz die beste Stadt für mich. Sie hat mittlerweile fast neun Millionen Einwohner, also mehr als ganz Österreich. Da geht schon sehr viel ab.
Versuchen Sie dort, als Influencerin öffentlichkeitswirksam Fuß zu fassen?
Das versuche ich gar nicht, denn London ist mein Rückzugsort. Dort genieße ich meine Anonymität, die ich vor allem in Österreich, aber auch in Deutschland nicht habe.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute Ihnen gegenüber sehr positiv eingestellt sind, wenn sie Sie in Österreich erkennen?
Ich freue mich immer, wenn ich Leute im wahren Leben treffe und Gesichter zu meinen Instagram-Followern habe. Im Alltag ist es aber auch oft einschränkend. Viele wissen, wo ich wohne und das ist für mich auch gefährlich. Erstens, weil ich eine Frau bin und zweitens, weil ich alleine wohne und alle wissen, wann ich auf Urlaub bin. Da muss ich immer Angst haben, dass mir jemand die Bude ausräumt, wenn ich nicht da bin.
Ich habe einen Hund und bin mit ihm oft draußen. Wenn mich jedes Mal jemand auf der Straße anredet, ist das manchmal unangenehm. Ich freue mich sehr, wenn ich in der Stadt was trinke und mich jemand anspricht, aber daheim im Aufzug muss es nicht sein. Das kann für mich und meine Habseligkeiten gefährlich sein. Meine Wohnung ist sehr sicher, versucht es also erst gar nicht. (lacht)
Viele Menschen verfolgen Ihre Schritte im Netz sehr genau. Spüren Sie da eine besondere Art von Verantwortung als Influencerin?
Ein bisschen achtet man natürlich darauf, was man in der Öffentlichkeit macht – aber eher, um einem Shitstorm vorzubeugen. Ich finde mich in Ordnung und sehe mich auch moralisch als sehr korrekt, aber ich verlange von mir selbst keinen Perfektionismus. Auch niemand anderer hat das Recht, das von mir zu verlangen und schon gar nicht zu ihren Standards. Ich teile mein Leben in der Öffentlichkeit und entweder gefällt das anderen oder nicht. Ich werde aber nicht mein Leben für andere Leute verändern, die irgendwo herumsitzen und glauben, mir sagen zu können, wie ich mich zu verhalten habe.
Das finde ich übergriffig und lächerlich, denn mit 31 kann ich selbst entscheiden, was ich mache. Ich bin auch nicht verantwortlich für die Taten irgendwelcher 14-jähriger Mädels, die mir auf Instagram folgen. Wenn ich ein Vorbild bin, dann hoffentlich für Frauen in meinem Alter. Ich war nie bekannt dafür, Mrs. Perfect zu sein und das wird sich nicht ändern. Mich stört auch die ständige Doppelmoral. Einerseits sagen viele, wir Influencerinnen wären dumm und hätten keine Ahnung von nichts, andererseits erwarten sie immer, dass wir zu allen Themen eine Meinung haben und Vorbilder sein sollen. Was wollt ihr jetzt?
Passieren die Dinge, die Sie auf Instagram posten, natürlich und aus dem Bauch heraus?
Ich weiß zum Beispiel schon, dass ich keinen Pelzmantel posten sollte, weil das furchtbar ist, aber das würde ich sowieso nicht machen. Darüber denkt man natürlich nach, aber ich denke nicht darüber nach, ob ich jetzt ein Vorbild bin oder nicht, wenn ich etwas poste.
Wo setzen Sie sich Grenzen bei Postings? Was würden Sie niemals mit der Außenwelt teilen?
Ich halte mich sehr stark aus politischen Diskussionen raus. Wenn Dinge in der Welt passieren, wollen manche Leute, dass die Influencer über diese Themen berichten. Ich bin Fashion-, Beauty- und Reality-TV-Influencerin und keine Kriegsexpertin oder Außenpolitikjournalistin. Ich verstehe schon, dass man sich erwartet, dass Influencer über viele Themen etwas sagen sollen, aber ich kenne mich oft nicht aus und sehe keinen Grund, was sagen zu müssen. Wenn die Welt schon so ein schlimmer Platz ist, dann muss es auch Raum für Schönes geben. Ich folge bestimmten Influencerinnen, weil ich schöne Sachen sehen will. Ich will mich nicht von allen Seiten bedrücken lassen. Man sollte das klar trennen und das tue ich auch.
Auf Instagram glänzt und flunkert alles – es ist eine optische Wohlfühloase. Das bringt die Kritik mit sich, dass sich vor allem junge Frauen und Mädchen vom dargestellten Perfektionismus ständig unter Druck gesetzt fühlen ...
Das war früher nicht anders. Ich habe damals halt Magazine gelesen und meine Mutter hat mir dann auch gesagt, dass da und dort Photoshop zur Bearbeitung angewendet wurde und nicht alles echt ist. Man muss schon selbst sein Hirn einschalten und Verantwortung übernehmen. Wenn Kim Kardashian eine operierte Taille hat, ist sie nicht schuld daran, dass ein Mädchen zur Schönheits-OP rennt. Da ist dann schon noch immer das Mädchen selbst schuld - oder ihr Umfeld und ihre Einstellung dazu. Ich sehe auch viel bei Kardashian, was mir gefällt und renne deshalb nicht gleich zum nächsten Schönheitschirurgen.
Wenn Sie sich eine Reality-TV-Show ganz nach Ihrem Geschmack aussuchen könnten – in welcher würden Sie gerne mitspielen?
Ich wäre gerne mal bei „Let’s Dance“ – aber nicht jetzt, sondern in ein paar Jahren, wenn ich in Deutschland bekannter bin.
Kommentare
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