Niemand traue sich jetzt noch gegen Kamala Harris anzutreten, denn das würde eine Spaltung der Demokraten mit sich bringen, sagt Politologe und US-Experte Heinz Gärtner im krone.tv-Talk. „Das wäre in diesem Fall Selbstmord für die Demokraten.“
Es wäre durchaus interessant gewesen, einen offenen Parteitag zu haben, um den oder die richtige Kandidatin für die Demokraten zu finden. Nun steht aber schon so gut wie fix fest: Kamala Harris wird für die Partei ins Rennen gehen. Aktuell erlebt die 59-Jährige einen regelrechten Höhenflug. In nur 24 Stunden konnte sie einen Rekord an Spendeneinnahmen verzeichnen. Das zeige auch, wie nervös die Geldgeber vorher waren, über eine Kandidatur von Joseph Biden, sagt Politologe Gärtner.
„Die Demokraten haben sich zu sehr in Sicherheit gewogen. Biden hat man antreten lassen, ohne dass man ihn getestet hat. Erst bei der Fernsehdebatte hat sich gezeigt, wie schwach er eigentlich ist.“ Natürlich werde er nun mit Lob überschütten. Jedoch zeigen die enormen Summen an Spendengeldern jetzt, was vorher zurückgehalten wurde.
(Bild: krone.tv)
Geeigneter Zeitpunkt für Übergabe vor einem Jahr Biden hätte sein Präsidentenamt bereits bei den Zwischenwahlen an Harris übergeben sollen, so der US-Experte. „Das wäre vor einem Jahr ein geeigneter Zeitpunkt gewesen und Kamala Harris hätte den Präsidenten-Boni gehabt.“ Jetzt sei es aber wahrscheinlich zu spät, das Präsidentenamt aufzugeben. „Die Republikaner fordern das, aber es würde wie ein Nachgeben gegenüber den Republikanern gedeutet.“ Hinzukomme, dass Joe Biden durch die letzten zwei Jahre auch irgendwie geschoben wurde, „er wird also die letzten Monate auch schaffen.“
Harris hat ihre Stärken Kamala Harris hat wahrscheinlich nicht das Charisma, das ein Barack Obama hat und werde wohl auch nicht diesen Enthusiasmus hervorbringen, sagt Gärtner. „Sie ist vielleicht nicht die beste, aber die einzig mögliche Kandidatin für die Demokratische Partei. Und sie hat ihre Vorteile, als Frau, die aus einer Einwanderungsfamilie stammt, die sie ausspielen sollte.“ Glaubwürdiger als Joe Biden ist sie definitiv beim wichtigen Thema Abtreibung. Mit dem Thema Einwanderung und Migration werde sie eher Schwierigkeiten haben.
Das ganze Interview mit US-Experte Heinz Gärtner sehen Sie im Interview oben.
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