Der Bregenz Bahnhof macht seinem grandios schlechten Ruf wieder einmal alle Ehre: Seit Freitag stehen die Rolltreppen still, der TÜV hielt einen weiteren Betrieb für nicht mehr vertretbar. Jetzt scheinen sich sogar die ÖBB für die Zustände zu genieren, sie wollen die Rolltreppe so schnell wie möglich erneuern.
Kein Kiosk, kein Zigarettenautomat, keine Möglichkeit, sich mit Proviant zu verpflegen: Für Zugreisende ist der Bregenzer Bahnhof, der bekanntlich bald abgerissen und neu gebaut wird, nicht nur optisch eine einzige Provokation. Sogar die zwei freundlichen Obdachlosen, die normalerweise ihr Sommerquartier auf dem Bahnhofsareal beziehen, haben sich mittlerweile verzogen.
Am vergangenen Freitag mussten dann auch noch die Rolltreppen außer Betrieb genommen werden – der TÜV hatte dies nach einer Prüfung aus „Sicherheitsgründen“ empfohlen. Aufgrund der unhaltbaren Zustände haben sich ÖBB nun dazu entschieden, doch noch Geld in die „Bahnhofsruine“ zu stecken und die Rolltreppen zu erneuern.
Ombudsstelle und mehr Hilfen für Fahrgäste
Zusätzliches Personal soll bis dahin die Fahrgäste beim Gepäcktransport unterstützen. Parallel wird an einem neuen Wegeleitungssystem gearbeitet, das den Kundinnen und Kunden die Orientierung erleichtern soll – dem Vernehmen nach sollen sich insbesondere die Bregenzer Festspiele beschwert haben, so mancher Gast hatte große Probleme, zur eigentlich nur einen Steinwurf entfernten Seebühne zu gelangen.
Zu guter Letzt wurde eine Ombudsstelle eingerichtet – bei Anliegen, Fragen und Beschwerden kann man sich an Ombudsfrau Heidi Schuster-Burda wenden.
„Rechnung an die ÖBB schicken“
Der Schandfleck ist mittlerweile auch zu einem Politikum geworden: Es könne nicht sein, dass sich der Bahnhof zur Festspielzeit in einem derart katastrophalen Zustand befinde, echauffiert sich ÖVP-Stadtparteiobmann Roland Frühstück. Er sieht besonders Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) in der Pflicht: „In dieser Situation ist es zu wenig, wenn der Bürgermeister als oberster Vertreter unserer Stadt auf die Zuständigkeit der ÖBB verweist.“ Sein Vorschlag: „Mit Hilfe unseres Bauhofs wären die ärgsten Unzulänglichkeiten in kurzer Zeit beseitigt. Die Rechnung dafür würde ich selbstverständlich den ÖBB zukommen lassen.“
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