Wegen Herkunft etc.

Jedes fünfte Hassverbrechen im Internet begangen

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24.07.2024 16:37

5668 Hassverbrechen wurden im vergangenen Jahr in Österreich angezeigt. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Das häufigste Motiv war die Weltanschauung (2706), gefolgt von der nationalen beziehungsweise ethnischen Herkunft (1612) und der Religion (700).

Das teilte das Innenministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit. Als Hasskriminalität werden Straftaten bezeichnet, bei denen soziale Merkmale wie das Geschlecht, das Alter oder der soziale Status einer Person die Motive sind. Die Tat richtet sich gegen die gewählte Gruppe als Ganzes beziehungsweise kann sich auch gegen eine Institution oder Sache richten. Im Vorjahr war das häufigste Motiv die Weltanschauung einer Person, dabei dominierten Verstöße gegen das NS-Verbotsgesetz sowie Sachbeschädigungen und Verhetzungen. In den meisten Fällen hatten die Tatverdächtigen gar keinen direkten Kontakt zu den Betroffenen.

So verteilen sich die Hassverbrechen in Österreich:

Nationalsozialistische Hasspostings im Internet
Dementsprechend stachen online bei drei Viertel aller Hasspostings Verstöße gegen das Verbotsgesetz hervor. Bereits jedes fünfte Hassverbrechen wird im Internet begangen. Körperliche Gewalt erleben Menschen hingegen vor allem aufgrund ihres Alters oder Geschlechts. Auch Gewalt gegen Menschen mit einer Behinderung oder queere Menschen ist häufig physisch.

In der Kategorie Religion gab es die meisten Straftaten im Bereich Antisemitismus vor Muslimfeindlichkeit. So wurden drei von vier antireligiösen Hasspostings als antisemitisch eingestuft. Gegen Musliminnen und Muslime richten sich in erster Linie Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und gefährliche Drohungen. Am stärksten gestiegen ist das Tatmotiv sexuelle Orientierung, hier erfolgte fast jede zweite Straftat (47 Prozent) im öffentlichen Raum.

Täter oft männlich und jugendlich
Wie schon in den Vorjahren verübten vor allem männliche Jugendliche die angezeigten Taten. In Wien sitzt derzeit beispielsweise ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft, der im Sommer 2023 zwei obdachlose Menschen getötet haben soll. Eine andere Staatsbürgerschaft als die österreichische hatten 28 Prozent der Täterinnen und Täter, dieser Wert ist niedriger als bei der Gesamtkriminalität (46 Prozent). Überrepräsentiert waren diese Tatverdächtigen im Vorjahr vor allem bei Alter-, Frauen- oder Muslimfeindlichkeit.

Der vollständige Bericht kann online auf der Website des Bundesministeriums für Inneres gelesen werden. Gezählt wurden nur Straftaten, deren Ermittlungen bereits abgeschlossen sind. Innerhalb des erfassten Zeitraums klärte die Polizei 68,7 Prozent aller vorurteilsmotivierten Straftaten auf.

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