Ob im O-Bus auf dem Weg zur Vorstellung, während der Zigarette vor dem Salzburger Festspielhaus oder beim Anstehen in der WC-Schlange - mit dem Opern-Schnellcheck sind Sie in nur zwei Minuten perfekt auf die Premiere vorbereitet. Zum Start der Serie: Capriccio von Richard Strauss.
Worum geht’s? Auf den ersten Blick kämpfen zwei Männer um das Herz einer Frau. Auf den zweiten geht es um nicht weniger als den Kampf der Künste: Was ist bedeutender, das Wort oder die Musik? Die Antwort bleibt der Komponist uns am Ende schuldig, liefert damit aber ausreichend Gesprächsstoff für den Drink nach der Oper.
Handlung: Gräfin Madeleine ist eine schlaue und schöne Frau, die Kunst liebt und Männer, die sie schaffen. Solche sind der Dichter Olivier und der Komponist Flamand, die ein Auge auf die Gräfin geworfen haben und in ihren Salon eingeladen sind. Um ihr Herz zu erobern, möchten sie mit jeweils ihrer Kunstform überzeugen. Olivier schreibt zu Ehren Madeleines ein Sonett, das Flamant vertont. Die Gräfin soll den Sieger küren, kann sich aber nicht entscheiden, und sinniert stattdessen über die tiefe Verbindung von Literatur und Musik. Auch eine Diskussion mit ihrem Bruder, dem Personal und anderen Gästen hilft nicht bei der Entscheidung, genauso wie das Drängen ihrer Verehrer. Schließlich sitzt Madeleine alleine in ihrem Boudoir und rätselt über das Ende der Geschichte – ihrer und der der Oper.
Angeberwissen für die Pause: In Strauss“ letzter Oper steht, wie in den meisten seiner Werke, eine für seine Zeit überaus starke Frauenfigur im Fokus. So fortschrittlich sein Frauenbild damals war, so bieder galt der Familienvater privat. Die ursprüngliche Idee zur Oper stammt übrigens von einem der berühmtesten Bewohner des Salzburger Kapuzinerbergs: Stefan Zweig.
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