Der Landesschießstand in Ebelsberg ist abgebrannt. Was war passiert? Ein 80-Jähriger schoss mit einem alten Revolver, Schwarzpulver fiel aus Lauf und entzündete Nitroreste am Boden. Der Mann wurde bei dem Zwischenfall zu Boden geschleudert, hatte aber Glück.
So einen „Volltreffer“ hatte er garantiert nicht vor: Mit einem Vorderlader-Revolver, wie sie im Wilden Westen üblich waren, übte ein 80-Jähriger am Dienstagnachmittag im Landeshauptschießstand Auerhahn in Linz-Ebelsberg.
Gegen 15.50 Uhr passierte das Unglück: Als der Schütze seine Waffe senkte, fiel restliches Schwarzpulver aus dem Lauf auf den Boden und entzündete Nitropulverreste, die sich in Spalten des Holzbodens angesammelt hatten, wie Oberschützenmeister Alois Litschmann berichtet: „Wir haben alles auf Video. Man sieht genau, wie zuerst eine kleine Flamme entsteht und es dann zur Explosion kommt. Unser Mitglied wurde durch den Druck umgeschmissen, erst ist er am Boden gelegen und dann aus dem Schießstand hinaus gekrabbelt.“
Schnelle Rückkehr
Der betagte Schütze wurde zum Glück nicht verletzt, doch aufgrund einer schweren Erkrankung im Spital kontrolliert. Bereits abends tauchte er wieder am Linzer „Tatort“ auf.
Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr war die Dachkonstruktion der Schießanlage bereits in Vollbrand. Die zerstörte Blechdachkonstruktion wurde nach dem Löschen mit einem Lkw-Kran vom Gebäude entfernt, restliche Glutnester wurden abgelöscht.
Schwerer Vorfall im Jahr 2018
Solche Explosionen sind alles andere als harmlos: Am 1. Februar 2018 war in der Schießanlage in Viecht in der Gemeinde Desselbrunn ein Feuer ausgebrochen, als zwei Sportschützen gerade dabei waren, ein Gewehr einzuschießen. Ein 50-Jähriger aus Eberstalzell starb, sein Kollege (62) wurde schwer verletzt.
Wir haben eigens einen antistatischen Steinboden, damit man die Pulverreste aufkehren kann. Nur dort, wo unser Schütze gestanden ist, haben wir einen Holzboden wegen der Querschläger-Gefahr.
Vereinsobmann Alois Litschmann
Extra Spezialboden angeschafft
„Wie man’s macht, so macht man’s falsch“, hadert indes Vereinsobmann Litschmann mit den Tücken seines Hobbys: „Wir haben eigens einen antistatischen Steinboden, damit man die Pulverreste aufkehren kann. Nur dort, wo unser Schütze gestanden ist, haben wir einen Holzboden wegen der Querschläger-Gefahr.“
Die Ermittlungen laufen zwar noch, für Litschmann ist der Fall aber an sich geklärt. Der Schütze habe nichts falsch gemacht, der Schaden werde von der Versicherung übernommen.
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