Der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets übt am Rande eines Feriencamps für Kinder aus der Kriegsregion in Salzburg massive Kritik am Festhalten an Dirigent Teodor Currentzis. Politik und Kunst lassen sich für ihn nicht trennen.
Es ist zutiefst befremdlich“, kritisiert der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets das Vorgehen der Festivalleitung scharf. Der umstrittene russisch-griechische Dirigent Teodor Currentzis, der als Putin-Befürworter gilt und auch vom Regime gefördert wird, ist zum wiederholten Mal im Salzburger Festspielsommer zu Gast.
Kultur ist Teil der Gesellschaft. Das Vorgehen ist zutiefst befremdlich.
Vasyl Khymynets, ukrainischer Botschafter in Österreich
„Man kann Kultur und Politik nicht trennen“, so Khymynets. „Kultur ist ein Teil der Gesellschaft.“ Die Festspiele würden sich disqualifizieren, findet er klare Worte. „Wir sind in der Ukraine zutiefst enttäuscht, dass nach zweieinhalb Jahren Krieg und nach so vielen schrecklichen Angriffen immer noch Vertreter der russischen Ideologie eine Bühne bekommen.“ Das sei eine Schande für eine freie Welt und nicht zu akzeptieren, so der Botschafter.
Feriencamp in Obertrum für Kinder aus Kriegsregion
Im scharfen Kontrast dazu steht für ihn ein Feriencamp, das gerade in Obertrum stattfindet und vom Land Salzburg unterstützt wird. 66 Kinder zwischen 8 und 15 Jahren und 20 Betreuer aus der südukrainischen Stadt Mykolajiw erleben zwei Wochen lang eine Pause vom Krieg und damit auch eine Pause vom plötzlichen Aufheulen der Sirenen. Khymynets dankt Unterstützern: „Die Kinder erleben wieder Normalität.“
„Daheim können sie keine Freizeiteinrichtungen besuchen. Es ist keine normale Kindheit möglich“, schildert Betreuerin Larisa Dontsul über die Jugend im Krieg. Verschiedene Bürgermeister von Obertrum bis Bad Hofgastein beteiligen sich mit Einladungen.
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