„Du zahlen!“.Man kann es als Alltagserlebnis abtun, was uns eine „Krone“-Leserin aus Wien gemailt hat. Ein Erlebnis ihrer 91-jährigen Mutter, die, wie sie schreibt „Gott sei Dank noch relativ rüstig“ sei, beim Einkauf am vergangenen Samstag im Supermarkt gegenüber ihres Wohnhauses. Als sie zur Kassa kam, stand dort „ein Mann ausländischer Herkunft“ mit einer Getränkedose. Der warf der Kassierin ein paar Cent-Münzen aus dieser Dose hin. Als ihm die Mitarbeiterin erklärte, dass dies zu wenig sei, habe er auf die Mutter der Leserin gedeutet – mit der Aufforderung „du zahlen!“. Das lehnten sowohl die Kassiererin wie auch die betagte Frau ab, nach mehrmaligem Hin und Her und der Drohung, die Polizei zu rufen, rannte der Mann schließlich aus dem Geschäft. Als die Seniorin den Supermarkt verließ traf sie wieder auf den Mann, der offensichtlich mit einem Spießgesellen auf sie gewartet hatte. Sie traute sich nicht mehr alleine nach Hause zu gehen. Im Geschäft bot man ihr Begleitung an – diese wartete, bis die Haustür hinter der 91-Jährigen ins Schloss fiel – die beiden Männer waren bis vor das Haus gefolgt. Alles gut ausgegangen, also alles in Ordnung? Mitnichten!
Was wütend macht. Unsere Leserin bedankt sich einerseits bei den Mitarbeitern des Supermarktes, zeigt sich aber „gleichzeitig wütend und fassungslos darüber, dass wir in unserem eigenen Land in so eine Situation gebracht werden, nur weil unsere Politiker mit der Situation nicht fertig werden bzw. nur pausenlos Sprüche klopfen, aber – zumindest keine erkennbaren – Taten folgen.“ Sie kritisiert, wir würden „nur mit irgendwelchen Verbrechensstatistiken, an denen man keine nennenswerte Steigerung (?!?) erkennen kann“, beruhigt. Man brauche aber nur auf die Straße zu gehen, um zu erkennen, dass diese Statistiken das Papier nicht wert sind. Sie schreibt: „Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mehr auf der Straße und nicht im Büro, Flugzeug oder Auto bewegen, um die Zustände zu erkennen, die inzwischen bei uns herrschen.“ Denn unsere Politiker seien „ja leider seit geraumer Zeit nur mehr mit Wichtigerem beschäftigt, nämlich mit Streiten, Sich-gegenseitig-Anpatzen, noch schnell möglichst viele eigene Leute irgendwo sehr lukrativ unterzubringen, und vor allem ja keinem Vorschlag des Koalitionspartners zustimmen – wo kämen wir denn da hin.“ Es sei „einfach nur noch zum Fremdschämen“. Bemerkenswert auch der Nachsatz der Leserin: Sie möchte anmerken, keine FPÖ-Wählerin zu sein. Sie werde auch nie eine werden, aber mittlerweile könne sie vor allem nach dem Erlebnis ihrer Mutter FPÖ-Wähler fast ein wenig verstehen, „und das macht mich wütend“. Denkwürdig!
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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