Das Eröffnungsspiel des olympischen Fußballturniers hat für große Aufregung und Wut gesorgt. Die Partie zwischen Argentinien und Marokko erlebte einen Platzsturm und eine Pleite der Südamerikaner – knapp zwei Stunden nach dem Spiel. „Es ist erbärmlich“, tobt Argentinien-Trainer Javier Mascherano. Der argentinische Fußballverband hat mittlerweile Beschwerde bei der FIFA eingereicht.
„Es ist eine Schande, dass so etwas passiert und das Turnier vergiftet. So etwas würde nicht einmal bei einem Dorfturnier passieren“, ist Mascherano nach wie vor außer Rand und Band. So hatte man sich den Auftakt in das olympische Fußball-Turnier sicher nicht vorgestellt. Denn auch am Tag nach der Partie zwischen Argentinien und Marokko kochen die Emotionen weiter hoch.
Der Ärger auf Seiten der Südamerikaner ist nach der chaotischen 1:2-Pleite groß. In der 16. Minute der Nachspielzeit hatte Argentinien eigentlich noch das 2:2 erzielt. Der Auftakt in einen Strudel des Chaos. Denn nach dem vermeintlichen Ausgleichstreffer waren wütende marokkanische Fans aus Protest gegen die lange Nachspielzeit auf das Spielfeld gestürmt. Zuschauer warfen mit Gegenständen – auch auf die argentinischen Spieler, Ordner versuchten, die Fans auf dem Platz wieder einzufangen.
Heftige Kritik an Organisatoren
Dabei ging völlig unter, dass der Ausgleichstreffer nochmal überprüft werden sollte. Das Ergebnis blieb unterdessen mit 2:2 angeschrieben und es herrschte Verwirrung, ob die Partie beendet oder unterbrochen war. Die Zuschauer wurden zum Ausgang gebeten, auch die Spieler verschwanden in den Katakomben. Nach einer fast zweistündigen Unterbrechung kehrten die Spieler dann noch einmal aufs Spielfeld im inzwischen leeren Stadion zurück. Nachdem der Videobeweis das 2:2 offiziell zurückgenommen hatte, wurde noch einmal für drei Minuten gespielt.
„Das Ärgerliche daran ist, dass das Spiel unterbrochen wurde. Wenn man etwas überprüfen will, sollte man es direkt nach dem Vorfall überprüfen“, stellt Mascherano klar. Er will mit seinem Team die nächsten beiden Partien gewinnen und eine sportliche Antwort geben. Dennoch stellt er schon jetzt ein verheerendes Zeugnis aus: „Neben dem olympischen Geist muss auch die Organisation dem Standard des Turniers entsprechen, und das ist im Moment leider nicht der Fall.“
Der argentinische Fußballverband (AFA) hat mittlerweile offiziell Beschwerde bei der FIFA eingelegt. „Die Geschehnisse sind bedauerlich“, erklärte AFA-Präsident Claudio Tapia. Die Fortsetzung der Partie sei nach der Stürmung des Feldes sowie aufgrund der Gewalt gegen die argentinische Delegation sinnlos gewesen und verstoße damit gegen die Regeln des Wettbewerbs. „Es liegt nun an der FIFA, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und die Verantwortlichen zu bestrafen“, betont Tapia.
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