Wisla Krakau

Rapids Gegner – „heiß“ und berüchtigt

Sport
25.07.2024 11:45

Auf Rapid wartet am Donnerstag (18) im Hinspiel der zweiten Europa-League-Qualirunde bei Wisla Krakau ein Hexenkessel. Rund 30.000 Fans werden Polens Cupsieger im Henryk-Reyman-Stadion nach vorne peitschen. Die Hardcore-Anhänger des Traditionsklubs, zuletzt nur Zweitliga-Mittelmaß, sind gefürchtet.

Graffitis. Vereinslogos und vieles mehr – Rapids Europacup-Gegner Wisla ist in der polnischen Kulturstadt Krakau stark präsent. Für viel Gesprächsstoff sorg(t)en aber immer wieder seine Hardcore-Fans, vor allem die gefürchteten Hooligans der „Sharks“. Gewaltbereit, brutal und bewaffnet – vor ihnen ist niemand sicher. Selbst Spieler nicht.

Das Henryk-Reyman-Stadion – Heimstätte von Wisla. (Bild: Christian Mayerhofer)
Das Henryk-Reyman-Stadion – Heimstätte von Wisla.

So wurde im Vorjahr mit Kewin Komar der Tormann von Oberhaus-Klub Niepolomices bei einem Feuerwehrfest mehrfach attackiert. Hintergrund: Niepolomices trägt seine Spiele im Stadion von Stadtrivale Cracovia aus und hatte Wisla davor im Play-off um den Wiederaufstieg eliminiert. „Eigentlich ging’s um ein Mädchen, doch Komar hat dann behauptet, dass unsere Fans mit den Aggressionen angefangen haben“, erzählten Klub-Insider Stefan und Journalist Grzegorz beim „Krone“-Besuch. Also ist der Ruf der Fans von Wisla, das zwischen 1999 und 2011 acht seiner insgesamt 13 Meistertitel feierte, ungerecht? „Nein, es wird leider noch immer randaliert. Aber es wurde schon weniger. In den 1990er-Jahren war’s eine Katastrophe.“

Kapitän Matthias Seidl wurde bei der Ankunft um Autogramme gebeten. (Bild: Christian Mayerhofer)
Kapitän Matthias Seidl wurde bei der Ankunft um Autogramme gebeten.

Dann zeigten die beiden im Henryk-Reyman-Stadion ein paar Fotos. Diese dokumentierten, dass Wisla und Rapid fast auf den Tag genau vor 100 Jahren erstmals aufeinandertrafen. In diesem „Test“ gab’s für die von Dionys Schönecker trainierten Wiener unweit des jetzigen Ovals einen 2:1-Sieg. Den würde man nun beim grün-weißen Qualistart wieder gerne nehmen.

Am 22. Juli 1924 gewann Rapid bei Wisla mit 2:1. (Bild: Christian Mayerhofer)
Am 22. Juli 1924 gewann Rapid bei Wisla mit 2:1.

Aufpassen müssen die Hütteldorfer etwa auf Wisla-Stürmer Rodada, einer von fünf Spaniern bei den Krakauern – und vergangene Zweitliga-Saison, als sie nur Zehnter wurden, mit 21 Toren Schützenkönig. Trainer Robert Klauß: „Typischer Neuner. Gut im Abschluss – auch mit dem Kopf. Er kann Bälle aber genauso festhalten.“ Und der eigene Zugang? „Wir wollen unser Spiel durchdrücken.“

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