Zu viele Österreicher vernachlässigen einen gesunden Lebensstil, treiben kaum Sport und achten nicht auf ihre Ernährung. Außerdem lassen sich zu wenig Menschen gegen Hepatitis impfen. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli wird mehr Aufklärung und Testungen für diese Lebererkrankung, die tödlich enden kann, gefordert.
Geschätzte 15 Millionen Europäer leben mit einer chronischen Hepatitis und der Virus fordert jährlich weltweit 1,3 Millionen Todesopfer. Auch hierzulande haben wir das Problem noch nicht im Griff. „Lebererkrankungen sind auch in Österreich stark im Steigen begriffen und bilden somit eine große finanzielle Herausforderung für das Gesundheitssystem“, warnt Angelika Widhalm, Präsidentin der HHÖ (Hepatitis-Hilfe-Österreich), bei einer Pressekonferenz in Wien.
Mehr Testungen gefordert
Weiters betont sie die Notwendigkeit der Testungen. Denn wenn Hepatitis früh diagnostiziert werden kann, besteht eine gute Voraussetzung für eine Heilung. Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) fordert deshalb ein bundesweites „Screening“, wie es bereits in Deutschland existiert. Dadurch kann Hepatitis frühzeitig erkannt, und schwerwiegende Leberschädigungen verhindert werden.
Erst unentdeckt, dann chronisch
Wenn nämlich Infektionen über Monate unerkannten bestehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie einen chronischen Verlauf annehmen und somit zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Je schwächer das Immunsystem, desto öfter ist dies der Fall. Bei Säuglingen endet eine Infektion sogar in bis zu 90 % der Fälle chronisch.
Hepatitis B besonders gefährlich
Unter den verschiedenen Formen der Virushepatitis zählt die sehr ansteckende Hepatitis-B zu den bedrohlichsten, da sie zu einer chronischen Erkrankung führen kann. Obwohl die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in den letzten zehn Jahren tendenziell zurückgegangen sei, würden hierzulande immer noch Menschen an den Folgen der Erkrankung sterben.
Wie kann man vorbeugen
Der Großteil der Hepatitis Viren, nämlich das Hepatitis A, B und C und D-Virus werden vorrangig über Körperflüssigkeiten beziehungsweise Blut übertragen, weiters auch durch kontaminierte Toiletten, Nahrungsmittel und Trink – oder Badewasser. Auch schlechte Hygienezustände bei Piercings, Tätowierungen oder Spritzen in der Drogenszene bieten eine Möglichkeit für eine Infektion.
Mit dem Hepatitis-E-Virus stecken sich Menschen über rohes Fleisch von Haus – und Wildschweinen sowie Feldfrüchte, die mit Tierfäkalien gedüngt wurden an. Eine Schutzimpfung gibt es für dieses Virus nicht. Dafür aber für Hepatitis A, B und D (Hepatitis-B-Impfung schützt auch vor Hepatitis D).
Weitere Gefahr für die Leber
Die „Fettleber“ ist vorrangig in Europa, Amerika und Australien verbreitet und forderte dort bereits zahlreiche Todesopfer. Wer einem ungesunden Lebensstil nachgeht, d.h. oft industriell verarbeiteten Zucker zu sich nimmt, kaum bis gar keinen Sport treibt und übermäßig Alkohol konsumiert, setzt seinen Körper der Gefahr aus, an Diabetes bis hin zu Leberkrebs zu erkranken.
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