Job-Plattformen

Wie karriere.at und Stepstone um Kunden kämpfen

Wirtschaft
26.07.2024 12:42

Das Duell am Markt der Job-Plattformen verspricht Spannung. Zwei große Anbieter kämpfen um die Klicks der Jobsuchenden und die Anzeigen der Unternehmen: karriere.at und Stepstone. Wir analysieren, wo die beiden jeweils punkten können und welche Alternativen es am Markt für Online-Jobanzeigen noch gibt.

Es ist ein Kampf wie David gegen Goliath, wobei in Österreich der an sich kleinere David am Markt für Job-Plattformen die Nase vorne hat.

Der Riese Goliath ist weltweit die Firma Stepstone, eine Tochter des deutschen Axel-Springer-Konzerns, mit Aktivitäten in Europa, Amerika und sogar Afrika. Jährlich erzielt Stepstone über eine Milliarde Euro Umsatz. „Wir sind ein Human-Resources-Hightech-Konzern und haben international über 1000 Software-Entwickler“, sagt Stepstone-Österreich-Chef Nikolai Dürhammer.

Marktführer in Österreich ist die karriere.at GmbH mit Sitz in Linz
In Österreich hingegen ist die karriere.at GmbH mit Sitz in Linz die Nummer eins. Das Unternehmen hat sich bei uns schon früh auf Online-Jobanzeigen fokussiert. Mit Stand Donnerstagabend bot karriere.at in der App und auf der Website mehr als 20.000 freie Jobs an. Zum Vergleich. Bei Stepstone waren knapp 10.000 offene Stellen gelistet. karriere.at-Chef Georg Konjovic: „Es gibt uns bald 20 Jahre und wir sind klarer Marktführer in Österreich.“

Die heimische Job-Plattform karriere.at listet aktuell mehr als 20.000 offene Jobs auf. (Bild: karriere.at)
Die heimische Job-Plattform karriere.at listet aktuell mehr als 20.000 offene Jobs auf.

Klassische Bewerbung ist Auslaufmodell
Im Jänner hat karriere.at zudem die kleinere Job-Plattform hokify, an der man bereits vorher beteiligt war, zur Gänze übernommen. Konjovic: „hokify hat einen klaren Fokus auf die App und auf einen einfacheren Jobfindungs-Prozess. Dieser geht nicht mehr über eine klassische Bewerbung mit Lebenslauf, sondern man hat ein Job-Profil.“ hokify spricht damit eher die jüngere Zielgruppe an.

Sowohl karriere.at als auch Stepstone betreiben noch weitere Plattformen. Zu karriere.at gehört etwa auch die Webseite jobs.at. Konjovic: „Diese ist auf Stellen für Arbeiter spezialisiert.“ Ins Portfolio von Stepstone wiederum fallen auch die Seiten hotelcareer.at und gastrojobs.at für freie Positionen in der Hotellerie und im Gastgewerbe. Für Aushilfs-, Neben- und Studentenjobs hat Stepstone darüber hinaus die Webseite unijobs.at im Angebot.

Stepstone ist weltweit aktiv. Bei uns betreibt der Konzern neben stepstone.at auch die Webseiten hotelcareer.at, gastrojobs.at und unijobs.at. (Bild: stepstone.at)
Stepstone ist weltweit aktiv. Bei uns betreibt der Konzern neben stepstone.at auch die Webseiten hotelcareer.at, gastrojobs.at und unijobs.at.

Bewerber zahlen nichts, Unternehmen schon
Alle Webseiten sind für Jobsuchende an und für sich kostenlos benutzbar. Im Idealfall geben die Bewerber Angaben über sich selbst preis (wie Wohnort, Qualifikation, Fähigkeiten etc.), um zu individuell passenderen Stellenangeboten zu gelangen. Geld verdienen die Plattformen durch den Verkauf von Job-Inseraten an Unternehmen.

Die Konkurrenz ist groß: In Österreich ist auch kronejobs.at stark, willhaben.at bietet ebenfalls eine „Jobs“-Rubrik. International gibt es noch die sozialen Job-Netzwerke Xing und vor allem LinkedIn, eine Tochter von Microsoft. Dürhammer: „LinkedIn ist global einer der größten Player im E-Recruiting.“

Höhere Wechselbereitschaft bei Jüngeren
Generell sind die Aussichten für die Branche gut, denn, so Dürhammer: „Die Jobwechselbereitschaft der Menschen nimmt immer stärker zu. Vor allem die junge Generation ist viel wechselbereiter, die Loyalität zu den Arbeitgebern ist nicht mehr so groß wie früher. Viele, die bereits einen Job haben, sagen sich, wenn sie etwas anderes entdecken: Das schaue ich mir mal an, da bewerbe ich mich mal.“

Das bestätigt auch Konjovic von karriere.at: „Früher konnten sich die Unternehmen aussuchen, wen sie einstellen, inzwischen ist das anders: Die Bewerber können sich zunehmend aussuchen, in welches Unternehmen sie wollen.“

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