Badeteich gestrichen

Amtsschimmel bringt Luxus- Wohnanlage aus der Spur

Posse um den Bau einer Luxus-Wohnanlage in einem kleinen bäuerlichen Dorf im Weinviertel: Nach einem Pläne-Wirrwarr, massiven Anrainerprotesten, Ortsbild-Prüfungen machte nun auch der Amtsschimmel einen Fehltritt. Folge: Das Projekt lahmt - Einspruchsfrist verlängert, zudem  Badeteich gestrichen.

Dass das bäuerliche Höbersbrunn im Bezirk Mistelbach mit 389 Seelen allein durch seine Infrastruktur (nach einem Stadlbrand fiel bis zum folgenden Tag die ganze Wasserversorgung aus, Anm.) nicht für ein Luxus-Bauensemble mit 16 Wohneinheiten samt Badeteich ausgelegt ist, finden nicht nur 13 Anrainer, die Rechtseinsprüche geltend machten (wir berichteten). Auch andere Bewohner haben Bedenken – etwa wegen des Verkehrsaufkommens.

Nach langen Monaten wurde nun ein Bescheid der Gemeinde über die „Unzulässigkeit“ aller Einsprüche zugestellt. Nur hatte dieser einen Schönheitsfehler – nämlich dass er selbst „unzulässig“ war. Grund: Die Unterschrift war nicht original, sondern eine Kopie, womit das ganze Dokument rechtlich ungültig ist.

Posse um Ablehnung, die Bürger ablehnen konnten
Also zurück an den Start: Die Stammgemeinde Gaweinstal musste den ungültige Bescheid zuallererst, diesmal rechtlich korrekt unterfertigt, in einem weiteren Schreiben als unzulässig erklären und die Möglichkeit auf Einsprüche abermals kundtun, samt Einräumung einer vorgeschriebenen vierwöchigen Frist. Ob die alten Bedenken bezüglich der strittigen Geschoßanzahl oder der engen Zufahrtsgassen in der zweiten Runde Erfolg haben werden, zweifelt man aber an und feilt an neuen Argumenten.

Neuer Bürgermeister ist mit Planern in Kontakt
„Wir sind den Bürgern jetzt entgegengekommen, dass jede Wohneinheit nun statt einem zwei Parkplätze haben muss. Auch der Schwimmteich kommt nicht, an der Stelle entsteht ein Spielplatz“, erläutert Bürgermeister Johannes Berthold, der erst seit Oktober 2023 im Amt ist. Eine Beurteilung, ob das unter seiner Vorgängerin geplante Projekt Sinn mache, stehe ihm nicht zu. „Aber rechtlich hat man als Bürgermeister bei der dortigen Widmung ,Bauland-Agrar’ so gut wie keine Handhabe – ich auch nicht.“ 

Mit den Investoren bzw. Planungsausführungen sei er jedenfalls in Kontakt – es habe sich viel gändert seit Projektbeginn, meint er zur Lage: „Als vor eineinhalb Jahren gestartet worden ist, war noch von einem möglichen Verkaufspreis von 450.000 Euro für die Anlage. Aber es hat sich viel verändert seither . . . 

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