Schlösser-Tour

So kommt neues Leben in alte steirische Gemäuer

Steiermark
28.07.2024 09:00

Die „Krone“ zeigt nicht nur auf, wenn historischen Gebäuden der Garaus gemacht wird, sondern holt auch immer wieder Positivbeispiele von gelungener Renovierung auf die Bühne. Wir haben uns eine Burg und zwei Schlösser in der Oststeiermark angesehen, die mit Landeshilfe eindrucksvoll revitalisiert werden.

Steirische Baujuwele sanieren statt ausradieren – mit dieser Parole und einem gut gefüllten Revitalisierungs-Fördertopf sagt das Land der Abrissbirne den Kampf an. Pro Jahr kann so rund 100 Häusern mit weiß-grüner Geschichte neues Leben eingehaucht und regionale Identität für künftige Generationen erhalten werden. Wie schon in den vergangenen Jahren holen wir wieder Vorzeigeprojekte vor den Vorhang: Wir starteten mit ÖVP-Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer eine Burgen- und Schlösser-Tour in der Oststeiermark und sahen uns an, wie gelungene Revitalisierung aussehen kann.

Ruine beim Schwimmen entdeckt 
Erste Station: die Mitte des 14. Jahrhunderts vom Geschlecht der Stubenberg erbaute Burg Neuhaus in Stubenberg am See. Karl und Ingrid Vetter von der Lilie entdeckten die damalige Ruine beim Schwimmen im Stubenbergsee und kauften das alte Gemäuer.

So sah das Gemäuer früher aus (Bild: Jauschowetz Christian)
So sah das Gemäuer früher aus
Die Burg Neuhaus (Bild: Jauschowetz Christian)
Die Burg Neuhaus

Das war Anfang der 1980er-Jahre, und von da an wurde angepackt, viel Zeit und Geld flossen in das Herkulesprojekt. „Der Palas, der mittelalterliche Wohnturm, war eingestürzt, über dem meterhohen Schutt konnte man nur den freien Himmel sehen“, berichtet der pensionierte Botschafter Karl Vetter von der Lilie, der uns im renovierten Rittersaal begrüßt. Zweimal war die Burg im Laufe ihrer Geschichte niedergebrannt, zuletzt anno 1800, danach folgten 180 Jahre des Verfalls. „Für die Neuerrichtung des Hauptdaches haben wir 22.000 alte Dachziegeln aus der Region gesammelt“, ergänzt Gattin Ingrid.

Was wird gefördert?

  • Förderbar sind beispielsweise die Restaurierung von Gewölben, Sichtholzdecken, Stuckdecken und wertvollen Bodenbelägen, die Reparatur von historischen Fenstern und Türen oder die Instandsetzung von Putzen und Färbelungen in Kalktechnik.
  • 1,4 Millionen Euro schüttet das Land aus dem Revitalisierungsfonds im Durchschnitt pro Jahr aus. Gefördert werden historisch bedeutende Objekte. 

Ohne Renovierung wäre Burg komplett verfallen 
Man sieht: Hätten die beiden nicht so viel Herzblut in den Wiederaufbau gesteckt, fände man die Burg heute wohl nur mehr auf alten Stichen. „Spukt auch ein Geist in den Räumen umher?“, will Landesrätin Schmiedtbauer augenzwinkernd wissen. „Ja, aber ein guter“, lacht die „Burgherrin“, die fast das ganze Jahr über mit ihrem Mann in Neuhaus wohnt. „Wir haben hier Wohnraum auf der grünen Wiese geschaffen – ohne etwas zu versiegeln“, schmunzelt das Ehepaar.

Eigentümerfamilie Hamker begrüßt die „Krone“ im revitalisierten Schloss Feistritz in Ilz, dessen Grundstein die Hochfreien von Feistritz-Traisen im 12. Jahrhundert gelegt hatten. (Bild: Jauschowetz Christian)
Eigentümerfamilie Hamker begrüßt die „Krone“ im revitalisierten Schloss Feistritz in Ilz, dessen Grundstein die Hochfreien von Feistritz-Traisen im 12. Jahrhundert gelegt hatten.

Nächster Halt unserer „Revi-Reise“: das Schloss Feistritz in Ilz, dessen Tore uns Eigentümerfamilie Hamker öffnet. Anfang des 12. Jahrhunderts als Burg errichtet, verwandelte sich das Baujuwel um 1600 in ein Wasserschloss, bröckelte im Laufe der folgenden Jahrhunderte aber vor sich hin. Die Hamkers fassten sich ein Herz und hauchten dem Haus mit Geschichte in mühevoller Arbeit neues Leben ein. „Wir haben sieben Wohnungen im Schloss, vermieten davon fünf“, berichtet Martin Hamker.

ÖVP-Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer, Gastgeberin Brigitte Kottulinsky und Johann Fiedler, Bürgermeister von Bad Waltersdorf, im Innenhof des liebevoll revitalisierten Hochzeitsschlosses (von links). (Bild: Jauschowetz Christian)
ÖVP-Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer, Gastgeberin Brigitte Kottulinsky und Johann Fiedler, Bürgermeister von Bad Waltersdorf, im Innenhof des liebevoll revitalisierten Hochzeitsschlosses (von links).

Wir beschließen unseren Lokalaugenschein im geschichtsträchtigen Schloss Obermayerhofen, das nach aufwändiger Revitalisierung heute ein Hotel beherbergt. Die Anlage in Bad Waltersdorf ist als Hochzeitslocation sehr beliebt.

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