Der Riesenbärenklau fordert jeden Sommer Dutzende verätzte Opfer. Das Gewächs breitet sich auch in Österreich zunehmend aus.
Bis zu fünf Meter schießt das aus dem Kaukasus einst eingeschleppte Monstergewächs – lateinisch-botanisch treffend als „Heracleum giganteum“ bezeichnet – in den Himmel. Längst ist die vermeintlich harmlose Zierpflanze aus unseren Gärten entflohen und wurzelt bei uns bevorzugt an Waldrändern, in Wiesen, im Uferbereich von Gewässern, auf Ödland, aber auch im eigenen grünen Paradies.
Vormarsch der Pflanze wird zur Gefahr
Sein Vormarsch ist unaufhaltsam und wird zur immer größeren Gefahr! „Der auch als Bärenkralle oder Herkuleskraut bekannte Bioinvasor ist giftig, löst starke Hautreizungen aus oder verursacht schwere allergische Reaktionen“, warnt der bekannte „Erlebnisgärtner“ Reinhard Kittenberger aus Schiltern bei Langenlois (NÖ).
Es ist vor allem der Saft der Giftpflanze, der für Verletzungen sorgt. Denn in Kombination mit Sonnenlicht kann der Goliath – so er sich einmal „festgekrallt“ hat – schlimme Verbrennungen an allen möglichen Hautstellen auslösen. Für besonders empfindliche Menschen genügt bereits ein einfacher Kontakt mit den Blättern des Kaukasus-Kerls. Laut TCM-Mediziner Dr. Helmut Faulenbach aus St. Pölten klagten Patienten dann über Übelkeit, Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks. Manche Betroffene schlugen sich wochenlang mit nässenden Wunden herum.
17 Wanderer verletzt
Zuletzt mussten 17 deutsche Wanderer ihr botanisches Unwissen schmerzhaft büßen. Vier der Opfer kamen ins Spital. Zur Ehrenrettung des Riesenbärenklaus: Er erfüllt als Bienenweide eine wichtige ökologische Rolle. Dennoch gilt: Abstand halten! Denn zu stoppen ist die exotische Pflanze nicht mehr – eine einzelne kann bis zu 50.000 Samen produzieren!
Zu meiden gilt es übrigens auch den Blauen Eisenhut, der laut Österreichischem Zivilschutzverband als toxischste Pflanze Europas gilt. Eine Vergiftung ist bei ihm sogar durch Hautkontakt möglich. Schon nach wenigen Minuten zeigen sich dann die ersten Anzeichen. Sogar der Tod durch Atemlähmung ist möglich
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