Zecken, Mücken & Co.

Diese Gefahren lauern im „Dschungel Österreich“

Österreich
26.07.2024 06:00

Ein Wespenstich kann Allergiker im Extremfall töten. Draußen tummeln sich bei uns aber noch andere sehr gefährliche Insekten. 

Eigentlich ist er ja nur ein Schmetterling, der – einmal geschlüpft – mausbraun herumgaukelt und außer eingefleischten Insektenforschern kaum jemanden interessiert. Doch als Raupe ist der Eichenprozessionsspinner ganz schön biestig und ein unangenehmer Mitbewohner in der Natur. Denn einmal angestupst oder auch unabsichtlich berührt, fährt der sonst recht unauffällige Nachtfalter seine Brennhaare aus, die dann über Tausende kleine Stiche unter die Haut gehen.

Eine häufige allergische Reaktion ist die Nesselsucht (Urtikaria). Sie tritt etwa 15 bis 60 Minuten nach dem Kontakt mit den Härchen auf. Die charakteristisch rötlichen, juckenden Quaddeln zeigen sich insbesondere an den Armen und im Nacken.

Bei Nesselangriff sofort das Gewand wechseln
Wer so da draußen befallen wurde, dem bleibt nur die Flucht nach vorne – also schnellstmöglich die Kleidung wechseln, duschen und auch die Haare gründlich waschen. Parallel dazu müssen Bekämpfungstrupps an die ökologischen Hotspots ausrücken – wie etwa in die Parkanlagen von Schönbrunn.

In Schönbrunn mussten Eichenprozessionsspinner bekämpft werden. (Bild: Bundesgartenamt)
In Schönbrunn mussten Eichenprozessionsspinner bekämpft werden.

Außerdem macht ein Namensvetter des Spinners, nämlich die Eichennetzwanze, vermehrt in der Natur zu schaffen. Freilich gegen die Raupen fühlt sich dessen Sticherl auf der Haut fast wie ein Streicheln an.

Wespenstich kann tödlich sein
Schlimmer hingegen wirken sich die heuer durch tropisch-warmfeuchte Wetterperioden besonders aggressiven und unvermutet zustechenden Gemeinen Wespen – so der Gattungsname – aus. Schlimmstmögliche Allergiereaktion: ein anaphylaktischer Schock.

Denn dieser kann für die betroffene Person lebensbedrohlich sein. Es gibt aber auch noch die etwas friedlichere Deutsche Wespe. Weil sie ihre Kobel aber sichtbar zimmert, kommt diese Art – im Gegensatz zu ihren verborgen lebenden „gemeinen“ Verwandten – viel öfter zum Vernichtungs-Handkuss.

Neue Zeckenart läuft Opfer 100 Meter nach
Auf der Hut gilt es in Feld, Flur sowie am Waldrand auch vor den zusehends häufiger auftretenden Hyalomma-Zecken zu sein. Sie gelten als Überträger des Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers: einer Viruserkrankung, gegen die es keine Impfung und kein Medikament gibt. Besonders beängstigend: Die afrikanische Blutsaugerart jagt aktiv, hat gute Augen und läuft so schnell, dass sie ihre Opfer bis zu hundert Meter verfolgen kann.

Eine Hyalomma rufipes, auch bekannt als Afrika-Zecke (re.), liegt neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken (li.).  (Bild: APA Pool/APA/dpa/Fabian Sommer)
Eine Hyalomma rufipes, auch bekannt als Afrika-Zecke (re.), liegt neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken (li.). 

Stichwort Gelsen! Auch diese Blutsauger haben sich in diesem Sommer geradezu explosionsartig vermehrt. Doch Vorsicht: Der Klimawandel lockt nun vermehrt die Asiatischen Tigermücken an. Die „Aedes albopictus“ sind mögliche Überträger von über 20 verschiedenen Krankheitserregern.

Die Tigermücke wird immer häufiger in den heimischen Auen gesichtet. Auch sie kann gefährliche Krankheiten übertragen. (Bild: APA/JAMES GATHAN)
Die Tigermücke wird immer häufiger in den heimischen Auen gesichtet. Auch sie kann gefährliche Krankheiten übertragen.

Unser Glück: Noch sind sie hierzulande selten. Doch angesichts des Klimawandels werden sie mit ökologisch hundertprozentiger Sicherheit früher oder später im „Dschungel Österreich“ heimisch und unausrottbar werden.

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