Manfred Fischer:

„Haben uns die beiden Gegentore selbst geschossen“

Fußball International
26.07.2024 06:40

Den Saisonstart hatte man sich bei der Wiener Austria anders vorgestellt. Ohne Erfolgserlebnis kommt der Fußball-Bundesligist vom Europacup-Auftakt aus Finnland zurück. Bei Ilves Tampere gab es am Donnerstag in der zweiten Qualifikationsrunde zur Conference League eine durchaus verdiente 1:2-Niederlage. „Man muss ganz ehrlich sagen: Wir haben uns die beiden Gegentore durch individuelle Fehler selbst geschossen“, meinte Kapitän Manfred Fischer. 

Nach dem misslungenen Pflichtspiel-Debüt als Cheftrainer der „Veilchen“ gab sich Stephan Helm kämpferisch. „Wir werden nächste Woche alles dafür tun, das Ergebnis noch umzudrehen.“

In der ersten Hälfte sah man in Ansätzen, wohin die Reise unter Helm gehen soll: Frühes Pressen, in Umschaltsituationen kommen und bei Ballgewinnen den Express auf direktem Wege Richtung gegnerisches Tor starten. Das gelang jedoch in Tampere zu selten. Obendrein zeigten sich die Violetten bei ihren wenigen Chancen ineffektiv. So vergab Muharem Huskovic die Topchance auf ein frühes Tor (15.), das der Partie die gewünschte Richtung aus Austria-Sicht gegeben hätte.

Austria-Trainer Stephan Helm (re.) und Co-Trainer Christian Wegleitner (Bild: GEPA)
Austria-Trainer Stephan Helm (re.) und Co-Trainer Christian Wegleitner

Schwaches Defensivverhalten
Achillesferse war im hohen Norden allerdings das Defensivverhalten. Bei den schnellen Gegenstößen der eingespielten Elf von Trainer Joonas Rantanen sah die Hintermannschaft der Favoritner ein ums andere Mal nicht gut aus. „Wir waren in den Umschaltsituationen in der Defensive zu ungenau und haben es Ilves Tampere bei den Gegentoren zu einfach gemacht“, monierte Helm. Noch deutlicher wurde sein Kapitän. „Man muss ganz ehrlich sagen: Wir haben uns die beiden Gegentore durch individuelle Fehler selbst geschossen“, meinte Manfred Fischer.

Das 0:1 entsprang einem eklatanten Missgeschick von Marvin Martins, der unter Druck des anlaufenden Santeri Haarala patzte (51.). Der finnische Goalgetter ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Auch beim 0:2 durch den ehemaligen St.-Pölten-Legionär Roope Riski nach einem langen Abschlag war die Austria-Verteidigung unsortiert. Das Durcheinander nutzte der 32-Jährige eiskalt aus (88.). „Das Ergebnis ist bitter, weil ich schon finde, dass wir das Spiel im Griff hatten – die Umschaltsituationen haben uns aber immer wieder wehgetan“, so Fischer. Dinge, die im Laufe der Saison aber noch abgestellt werden können.

„Bin trotzdem guter Dinge, dass wir da drüberkommen“
Dass die Chance auf den Aufstieg lebt, ist einem Energieanfall von Lucas Galvao zu verdanken, der einen Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze abfing, sich Platz nach links verschaffte und dann den wichtigen Anschlusstreffer erzielte (90.). „Das macht unsere Ausgangssituation nächste Woche ein bissl besser. Da heißt es, jeder noch einmal 100 Prozent Vollgas geben, alles reinwerfen. Dann bin ich trotzdem guter Dinge, dass wir da drüberkommen“, meinte die neue Nummer eins der Austria, Samuel Sahin-Radlinger.

Die Retourpartie findet am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) in der Generali Arena statt, ein Aufstieg wäre nicht nur aus sportlichen, sondern wohl auch aus finanziellen Gründen für die Austria wichtig. Die Mannschaft will jedenfalls eine Reaktion zeigen. „Wir haben gleich nach dem Spiel gesagt: Keiner darf den Kopf hängen lassen, wir haben noch ein Rückspiel“, erklärte Fischer.

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