Vor Olympia-Beginn

Frankreich: Mehrere Brandanschläge auf Zugnetz

Ausland
26.07.2024 10:45

Kurz vor der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris erschüttert ein „massiver Angriff“ auf das Schnellzugnetz Frankreich. Laut dem französischen Verkehrsminister lassen die Indizien auf Brandstiftung schließen. 

Die Feierlaune bekommt derzeit einen ordentlichen Dämpfer: Seit 5:15 Uhr machen dem Gastgeberland erhebliche Probleme im Schnellzugnetz zu schaffen – und sorgen für Chaos im besonders durch die Olympischen Spiele verstärkten Verkehr.

Brandstifter hätten gezielt Feuer an Anlagen entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecken gelegt, die die Hauptstadt mit dem Westen, Norden und Osten des Landes verbinden, teilte die staatliche Bahngesellschaft SNCF am Freitag mit. Die Taten seien in der Nacht verübt worden.

Die französische Bahn spricht von einem „Akt des Vandalismus“. (Bild: APA/AFP/Ian LANGSDON)
Die französische Bahn spricht von einem „Akt des Vandalismus“.
An den Bahnhöfen herrscht Chaos. (Bild: APA/AFP/Thibaud MORITZ)
An den Bahnhöfen herrscht Chaos.

Probleme wohl erst nach Tagen im Griff
Zahlreiche Bahnverbindungen mit den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen müssten gestrichen werden, gab die Bahngesellschaft SNCF gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an. Betroffen von den Ausfällen ist auch der Eurostar, der London unter dem Ärmelkanal hindurch mit dem Kontinent verbindet.

Das Unternehmen appelliert, Reisen zu verschieben und den Bahnhöfen fernzubleiben.

800.000 Passagiere seien von den Einschränkungen betroffen! Laut Einschätzung von SNCF dürfte sich die Lage am Wochenende wohl nicht verbessern. Erst am Montag sei aus heutiger Sicht eine Normalisierung des Verkehrs zu erwarten. 

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Die Spiele ins Visier zu nehmen, heißt, Frankreich ins Visier zu nehmen.

Sportministerin Amelie Oudea-Castera

Sportministerin spricht von „Sabotage“
Der französischen Tageszeitung „Le Monde“ zufolge soll es gleich mehrere Brandanschläge gegeben haben. Ein weiterer Anschlag auf die Süd-Ost-Verbindungen konnte laut dem Blatt verhindert werden. 

Die geschäftsführende Sportministerin Amélie Oudéa-Castera geht von einer Art koordinierten Sabotage aus, wie sie gegenüber dem Sender BFMTV nach ersten Analysen verriet. „Das ist absolut entsetzlich“, zeigte sie sich schockiert. „Die Spiele ins Visier zu nehmen, heißt, Frankreich ins Visier zu nehmen.“

Von „koordinierten böswilligen Aktionen gegen mehrere TGV-Linien“ sprach auch der Verkehrsminister Patrice Vergriete: „Alles weist darauf hin, dass es sich um mutwillige Aktionen handelt. Die Indizien deuten auf Brandstiftung.“

120 Staats- und Regierungschefs werden erwartet
Am Freitagabend findet in Paris die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele statt. Zu der pompösen Zeremonie entlang der Seine werden in der Metropole enorm viele Zuschauer erwartet. Die Veranstalter rechnen mit rund 300.000 Menschen am Ufer. Etwa 120 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter sollen bei der Eröffnungsfeier zugegen sein.

Gesichert wird das einmalige Event von rund 45.000 Sicherheitskräften. Der Luftraum im Umkreis von 150 Kilometern um Paris wird für den Abend gesperrt. Die Bereiche der Seine, an denen die Parade stattfindet, sind weitläufig für den Autoverkehr gesperrt.

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