Nach seiner Brandrede in Bregenz legte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei den Salzburger Festspielen am Freitag den Fokus auf Österreichs positive Seiten: „Wir brauchen keine Angst zu haben. Wir können uns auf die Zukunft freuen!“
„Manche erwarten, dass ich bei Anlässen wie diesen ordentlich austeile“, gibt Österreichs Präsident gleich zu Beginn seiner Eröffnungsrede Entwarnung. Anders als in Bregenz, strotzte Alexander Van der Bellen in Salzburg vor Optimismus und Zuversicht, erzählte sogar im Laufe seiner Rede einen Witz.
„So sind wir nicht“: Wie wollen wir sein?
So lud Bundespräsident Alexander Van der Bellen das Publikum der Salzburger Festspiele zu einem Gedankenexperiment ein: „Wenn Sie Ihre Augen schließen und sich unser schönes Österreich vorstellen, was kommt Ihnen da in den Sinn?“
„Wie sind wir denn? Wie wollen wir sein?“, fragte der Bundespräsident und bezog sich dabei auf seinen „So sind wir nicht“-Sager nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos. Für Van der Bellen ist Österreich jedenfalls mehr als malerische Dörfer in den Alpen, Berge und grüne Wiesen oder Falco mit Mozart-Perücke:
würden unser Land ausmachen. Ob der ganzen positiven und schönen Aspekte erinnert der Präsident in seiner Rede trotzdem auch an die vielen „großen Entscheidungen“ vor denen das Land stehe: „Und da meine ich nicht nur die Nationalratswahl im September: Klima. Energie. Migration. Sicherheit. Friede. Freiheit.“
Entscheiden wir nicht voll Angst. Sondern voll Zuversicht!
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Bild: HBF/Karlovits
Van der Bellen forderte die Menschen auf, nicht der Angst zu verfallen, sich nicht zu fürchten, sondern die Zukunft als schönen Ort zu sehen, denn: „Wir sind Österreich. Wir machen das schon!“
Einen kleinen politischen Seitenhieb konnte sich der Präsident dann wohl aber doch nicht verkneifen: „Wir brauchen keine Angst haben, in etwas eingebettet zu sein, das uns angeblich dauernd etwas vorschreibt – im Gegenteil.“ In Zeiten wie diesen sei das vereinte Europa überlebenswichtig.
„Es ist ein gutes Land“
Mit den Worten von Schriftsteller Franz Grillparzer beendete Van der Bellen schließlich seine Rede: „Das, worüber ich jetzt etwa zehn Minuten gesprochen habe, hat Franz Grillparzer in einem Satz auf den Punkt gebracht. Er lautet: ,Es ist ein gutes Land.‘“ Damit sind die Salzburger Festspiele eröffnet!
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