Eine bittere Nachricht aus dem Naturpark Mürzer Oberland: Die beliebte Roßlochklamm wird für immer geschlossen. Die Schäden durch Wind und Felsstürze sind zu groß, eine Sanierung wäre viel zu teuer. Nun wird eine Alternative geprüft.
Die zwei Kilometer lange, enge und wildromantische Klamm bei Mürzsteg (Gemeinde Neuberg an der Mürz) war gerade bei Familien ein beliebter Erlebnisweg. 2014 wurde er sogar als „Themenweg des Jahres“ ausgezeichnet.
Das Unheil begann 2018: Starker Wind sorgte für große Schäden, Bäume wurden ausgerissen. Im Vorjahr folgte dann ein Felssturz: Ein etwa 300 Kilogramm schwerer Brocken krachte auf den Boden, die Klamm musste gesperrt werden.
Die Auswirkungen der Wetterkapriolen der letzten Jahre haben ihre sichtbaren Spuren hinterlassen.
Naturpark-Geschäftsführer Andreas Steininger
Sanierung ist unfinanzierbar
Nach einer neuerlichen Begehung dieser Tage folgte am Freitag nun die bittere Meldung: „Eine Sanierung ist nicht mehr möglich, die Klamm wird als Themenweg endgültig geschlossen, sie ist aus Sicherheitsgründen unbegehbar“, sagt Naturpark-Geschäftsführer Andreas Steininger
Es müssten Sicherheitsnetze gespannt und massive Felsräumungsarbeiten durchgeführt werden. Diese Arbeiten würden zumindest mehrere hunderttausend Euro kosten und sind unfinanzierbar – die Pflege wurde bisher ehrenamtlich durchgeführt, für den Themenweg wird auch kein Eintritt verlangt.
Es könnte auch nicht garantiert werden, dass nicht in zwei bis drei Jahren erneut entsprechende Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Durch die Stahlnetze würde die Klamm zudem ihren Charme verlieren.
Alternative wird gesucht
Bis zum nächsten Jahr sollen alle Stationen in der Klamm entfernt werden. Steininger: „Der Naturpark plant jedoch, in irgendeiner Form einen familienfreundlichen Themenweg im Raum Frein zu errichten.“ Mit den Bundesforsten als Grundeigentümer würden bereits konstruktive Gespräche geführt werden.
Bärenschützklamm: Eröffnung verzögert sich
Ein mahnendes Beispiel für die Mürztaler ist wohl die Bärenschützklamm bei Mixnitz: Dort kam es ja 2020 zu einem tödlichen Felssturz, drei Menschen verloren ihr Leben. Die Sanierungsarbeiten kosten mehr als 1,5 Millionen Euro und sind extrem aufwändig. Der geplante Wiedereröffnungstermin musste schon mehrmals verschoben werden, selbst der zuletzt genannte August ist nicht sicher.
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